Umweltschützerin Ren Xiaoyuan setzt sich für bessere Wasserqualität in China ein

2021-10-19 09:00:00

Als Ren Xiaoyuan zur Schule ging, war sie wie viele ihrer Mitschüler der Meinung, dass gute Prüfungsergebnisse das Wichtigste im Leben sind. Doch durch die Arbeit eines Jugendverbands gelang es ihr, sich vom akademischen Wettbewerb zu befreien und eine Leidenschaft für die Umwelt zu entwickeln.

Am 15. Dezember 2020 wurde ihre Hartnäckigkeit belohnt, als die inzwischen 30-Jährige vom Umweltprogramm der Vereinten Nationen zu einer von sieben „Young Champions of the Earth“ ernannt wurde, weil sie eine App entwickelt hat, die Landbewohner in China darüber informiert, ob ihr lokales Wasser trinkbar ist.

Es war Rens Teilnahme an einer internationalen Müllsammelaktion für Jugendliche, als sie noch eine Schülerin war, die ihre Sicht auf das Leben verändert hat. Ren leistete gute Arbeit bei der Veranstaltung und wurde von den Organisatoren gelobt. Dies ermutigte die junge Frau, die Leitung dieses gemeinnützigen Projekts zu übernehmen. Ren Xiaoyuan sagt: „Ich habe erkannt, dass es außerhalb von einem selbst, der Schule und den akademischen Noten eine viel größere Welt gibt. Anstatt sich nur auf sich selbst zu konzentrieren und an sich selbst zu denken, sollten wir uns um eine gesündere und nachhaltigere Existenz bemühen.“

Ren studierte Physik und nachhaltige Entwicklung am Vassar College in New York, bevor sie am Massachusetts Institute of Technology (MIT) einen Doppelmaster in Umwelttechnik, -technologie und -politik erwarb. Während ihres Studiums in den USA setzte Ren ihre aktive Rolle in Umweltfragen fort. Sie nahm an einer dreiwöchigen Kreuzfahrt im Golf von Mexiko teil, um die Diffusionsraten eines Ölteppichs zu messen. Zudem war sie während ihre Studiums am MIT an der Verbesserung der sanitären Einrichtungen im ländlichen Indien beteiligt. Diese Erfahrungen weckten ihr Interesse an Wasserfragen und trugen auch dazu bei, dass sie 2015 eine Nichtregierungsorganisation namens MyH2O gründete. „Ich wollte etwas für mein Heimatland tun“, so die 30-Jährige.

MyH2O hat eine Plattform, die sich auf ein landesweites Netzwerk von jugendlichen Freiwilligen stützt, um sich ein Bild vom Zustand des Wassers in den ländlichen Gebieten Chinas zu machen. Die Freiwilligen führen nicht nur Umfragen zum Wasserverbrauch durch und bewerten den Bedarf an sauberem Wasser, sondern werden auch darin geschult, die Wasserqualität zu testen und die Ergebnisse auf der Plattform zu protokollieren. Über eine App wird den Landbewohnern mitgeteilt, wo sie sauberes Wasser finden können. Zudem werden sie auch mit Unternehmen und gemeinnützigen Organisationen verbunden, die Trinkwasser bereitstellen.

Ren sagt, die Hauptaufgabe der Plattform bestehe in den nächsten fünf Jahren darin, Lösungen für die Wasserprobleme in den ländlichen Gebieten Chinas zu finden. Langfristig hofft die 30-Jährige, dass die gesammelten Daten in einem Bericht zusammengefasst werden können, der von inländischen Nichtregierungsorganisationen und internationalen Organisationen als Referenz verwendet werden kann. Sie freue sich darauf, die Vitalität der chinesischen Jugend auf einer internationalen Plattform zu zeigen und Stereotypen über China zu verändern, so Ren Xiaoyuan.

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