Als die 63-jährige Ben Cheng im Juni gerade eine Fahrradreise entlang der alten Seidenstraße beendet hatte, begann sie sofort mit der Planung ihrer nächsten Reise: eine Fahrt entlang der Route des Langen Marsches der Roten Armee. Die pensionierte Lehrerin aus Changchun in der nordostchinesischen Provinz Jilin hat in den vergangenen acht Jahren mehr als 100.000 Kilometer mit dem Fahrrad zurückgelegt.

„Ich habe viele Jahre lang verschiedene Sportarten betrieben, wie Schwimmen und Bergsteigen“, sagt Ben Cheng. „Nach meiner Pensionierung hatte ich mehr Zeit, meine Interessen zu erweitern, und ich fand, dass Radfahren eine gute Wahl ist.“ Nach ihrer Pensionierung von der Polizeihochschule von Jilin begann sie 2013 mit ihrem Fahrrad durch die Vororte von Changchun zu fahren. Im Mai 2015 startete sie ihre erste Langstreckenfahrt: eine Reise um die Bohai-Bucht. Für die 2.655 Kilometer lange Strecke benötigte sie 24 Tage. Der Erfolg ermutigte sie, sich noch mehr vorzunehmen. In den vergangenen Jahren hat sie mehrere Langstreckenfahrten durch China absolviert, darunter eine Fahrt um den Qinghai-See in der nordwestchinesischen Provinz Qinghai und weitere Touren in der südchinesischen Provinz Hainan und auf der Insel Taiwan.

Zusammen mit einigen anderen Radfahrern startete die 63-Jährige am 21. Mai von Xi'an in der nordwestchinesischen Provinz Shaanxi aus eine Reise entlang der alten Seidenstraße. Sie durchquerte die Städte Lanzhou, Wuwei, Jiuquan, Dunhuang und Jiayuguan in der Provinz Gansu und kam schließlich am 18. Juni in Ürümqi im Uigurischen Autonomen Gebiet Xinjiang an. Die Rentnerin erklärt: „Während der 3.000 Kilometer langen Reise habe ich die wunderschöne Natur und die einzigartigen Landschaften genossen. Allerdings bin ich auch auf Schwierigkeiten gestoßen, wie Stürme und schlechte Straßenverhältnisse. Zum Glück habe ich durchgehalten und schließlich mein Ziel erreicht. Ich hoffe, dass mehr Menschen das Radfahren als tägliches Training nutzen. Das Fahrrad ist ein kohlenstoffarmes Verkehrsmittel, das einen Beitrag zu einer freundlicheren Umwelt leisten kann.“