Die Stadt Wuzhen in der ostchinesischen Provinz Zhejiang gilt seit jeher als „Pionier“ für die Anwendung der Internet-Technologien in China, einschließlich der weit verbreiteten Nutzung des Internets im medizinischen Bereich. 2015 wurde im Vorfeld der Zweiten Weltinternetkonferenz das erste Internet-Krankenhaus in Wuzhen gegründet. Am 10. Dezember desselben Jahres stellte Wang Jian'an, Professor am Zweiten Krankenhaus der Medizinischen Fakultät der Universität Zhejiang, über das Internet die erste ärztliche Online-Beratung für Frau Huang aus, die in Hangzhou, Hauptstadt der Provinz Zhejiang, lebte.
Das neue Modell der Online-Behandlung hat der kompletten Internet-Gesundheitsfürsorge zweifellos eine glänzende Zukunft eröffnet. Das Internet-Krankenhaus in Wuzhen hat Pionierarbeit bei der Integration von Internet-Innovationen wie Online-Verschreibungen, Online-Folgekonsultationen und Ferndiagnosen durch Experten aus verschiedenen Regionen geleistet, die es ermöglichen, medizinische Daten miteinander zu verknüpfen und eine Verbindung zwischen Online- und Offline-Medizin herzustellen.
Die Vorbeugung und Bekämpfung der COVID-19-Epidemie gehören heutzutage zusehends zum Alltagsleben in China, was den Krankenhausbesuch einigermaßen erschwert. So steigt im ganzen Land die Nachfrage nach Online-Gesundheitsdiensten kontinuierlich an.
Das in Hangzhou ansässige ClouDr Group Limited betreibt derzeit ein Internetkrankenhaus, das allein in der ersten Hälfte dieses Jahres 65,8 Millionen Patienten behandelte. Laut Kuang Ming, CEO des Technologiekonzerns, gibt es in China eine wachsende Zahl von Patienten mit chronischen Krankheiten. Die digitale Gesundheitsfürsorge kann den Zugang zu Patienten mit chronischen Krankheiten effizienter gestalten. Sie kann dazu genutzt werden, den Erkrankungsverlauf der Patienten elektronisch zu verfolgen, wodurch das Problem der ungleichen Verteilung von Gesundheitsressourcen im ganzen Land wirksam gelöst werden könnten.
Im April dieses Jahres richtete das Kinderkrankenhaus der medizinischen Fakultät der Universität Zhejiang ebenfalls ein Internet-Krankenhaus ein. „So können wir unsere Gesundheitsfürsorge gleichzeitig online und offline gestalten. Die besten medizinischen Ressourcen unseres Krankenhauses können dadurch optimal zusammengeführt werden. So haben derzeit 624 Ärzte, darunter hochrangige Experten, Konsultationsdienste im Internet-Krankenhaus eröffnet“, sagte Fu Junfen, stellvertretende Direktorin des Kinderkrankenhauses der Universität Zhejiang. Nach ihren Angaben gelang es einer Familie, die in der südwestchinesischen Provinz Yunnan lebt, über das Internetkrankenhaus Kontakt zu erfahrenen Kardiologen aufzunehmen. So wurde in diesem Sommer eine erfolgreiche Operation am angeborenen Herzfehler ihres Kindes durchgeführt.
Frau Wei, eine 51-jährige Einwohnerin der Stadt Wuzhen, leidet seit vier Jahren an chronischer atrophischer Gastritis. Nunmehr wird sie vom Internet-Krankenhaus behandelt. Am besten gefalle ihr, dass sie nicht nur online mit ihrer Krankenversicherung bezahlen könne, sondern dass ihr auch ein Heimlieferservice für ihre Medikamente angeboten werde, was ihr viel Zeit und Kosten erspart. „Es ist längst nicht neu, dass meine Familie und auch meine Kollegen jetzt Ärzte im Internet-Krankenhaus aufsuchen“, sagte Frau Wei.