Die Angehörigen der Deng-Ethnie, auch Dengba genannt, leben im Dorf Jingdu im Süden des chinesischen Autonomen Gebiets Tibet. Die Dengba sind die Ethnie mit der geringsten Bevölkerungszahl in Tibet. Jingdu entstand im Jahr 2001, als das ganze Dorf Shaqiong im Rahmen von Armenhilfebemühungen umgesiedelt wurde. Das Dorf liegt mehr als 1.700 Meter über dem Meeresspiegel und ist zehn Kilometer vom Regierungssitz der Gemeinde Xiachayu entfernt. Derzeit gibt es in Jingdu 26 Haushalte mit 111 Landwirten und Hirten.
Die traditionellen Häuser der Dengba mit ihren blauen Ziegeln und gelben Wänden zieren den Berghang. Jedes Haus hat einen Hof, in dem Blumen, Obstbäume oder Gemüse gepflanzt werden.
Liao Zelu, Parteisekretär von Jingdu, sagt, er habe oft von Senioren gehört, dass das Dorf der Dengba bis zu den 1980er-Jahren keine vernünftigen Straßen gehabt habe. Ihre Häuser hätten hauptsächlich aus Holzbrettern bestanden. Die Menschen wären selbst nach einem Jahr der harten Arbeit kaum über die Runde gekommen.
Nach der Reform und Öffnung sei die Situation besser geworden, sagt Liao. „Die Senioren sagten, dann hätten sich einige Dorfbewohner mit dem Fischfang beschäftigt oder hätten gejagt. Die anderen gingen aus dem Gebirge in die Stadt, um als Wanderarbeiter zu arbeiten. Zu jener Zeit konnten die Haushalte von tüchtigen Leuten, wie zum Beispiel von Ani Song, jährlich mehrere Tausend Yuan RMB verdienen.“
Seit dem 18. Parteitag haben die fleißigen Dengba dank der guten Politik der KP Chinas durch Tourismus, Anpflanzung und Aufzucht sowie die Organisation des Arbeitskräfteexports ihr Bargeld-Einkommen erhöht. Im Jahr 2019 lag das Pro-Kopf-Bargeld-Einkommen in Jingdu bei 17.500 Yuan RMB und das Pro-Kopf-Nettoeinkommen bei 21.400 Yuan RMB.
A Pang, ein Angehöriger der Dengba, geht morgens um sieben Uhr pünktlich zu seiner Schweinefarm an der Bergstraße zum Dorf. Er ist der Wohlstandsführer des Dorfes. In den vergangenen Jahren hat er nach dem Konzept „Genossenschaft plus arme Haushalte“ arme Menschen eingestellt und ihnen Schweinezucht-Techniken beigebracht. Die armen Dorfbewohner sind entsprechend ihrer Anteile an der Dividende beteiligt. Statistiken zufolge hat A Pangs Schweinefarm nicht nur das durchschnittliche Jahreseinkommen der armen Haushalte in Jingdu um 3.000 Yuan RMB erhöht, sondern das Dorf auch jedes Jahr mit 3.000 Yuan RMB unterstützt.
Jeden Herbst geht A Pang zu den armen Dorfbewohnern, um Futtermais anzukaufen und um sicherzustellen, dass alle Leute jedes Jahr ein stabiles Einkommen haben. Im vergangenen Jahr hat die Schweinefarm mehr als 70.000 Yuan RMB für den Ankauf von Mais ausgegeben. Außerdem arbeiten mehr als 20 Dorfbewohner auf seiner Schweinefarm und sind unter anderem für die Reinigung der Ställe, das Mischen von Schweinefutter und das Füttern der Tiere zuständig. Dadurch verdient jeder Arbeiter täglich 160 Yuan RMB und erhält drei Mahlzeiten. Die Dorfbewohner, die langfristig auf der Farm arbeiten, können jährlich rund 20.000 Yuan RMB verdienen.
A Pang sagt, das Industriebüro von Xiachayu habe in diesem Jahr 500.000 Yuan RMB bereitgestellt, um seine Schweinefarm zu unterstützen. Er werde die Zahl der Schweine auf 1.000 erhöhen und eine Metzgerei der Marke „Dengxiangzhu“ für die Verarbeitung von Fleisch errichten, um Speck und Würste herzustellen. Er wolle seine Marke gut entwickeln.
Er sagt: „Früher lebten wir Dengba in den hohen Bergen wie Urmenschen. Die Partei und die Regierung haben uns beim Umzug geholfen und uns Felder und Häuser zugeteilt. Nun gehen unsere Kinder in die Schule und wir genießen auch verschiedene Begünstigungsmaßnahmen. Wir sind dafür sehr dankbar.“
Die Denkweise und das Leben der Dengba haben sich enorm verändert und sie führen durch ihren Fleiß nun ein immer besseres Leben.