Das Autonome Gebiet Tibet erhält durch ein Partnerschaft-Hilfsprojekt seit Jahrzehnten wirtschaftliche Unterstützung aus zahlreichen chinesischen Provinzen und Städten, darunter aus Guangzhou, der Hauptstadt der südchinesischen Provinz Guangdong, die seit Beginn der Reform und Öffnung vor 40 Jahren landesweit als konjunktureller Vorreiter gilt.
„Eine Arbeitsgruppe aus der Stadt Guangzhou, die Tibet unterstützt, kam hierher, um uns bei der Umgestaltung unseres Hofes und der Entwicklung unserer Bauernhof-Gaststätte zu helfen. Jetzt, während des jährlichen Pfirsichblütenfestes, kommen so viele Touristen her, dass meine Gaststätte drei Monate im Voraus gebucht werden muss“, sagt Wangmo, Inhaber einer Bauernhof-Gaststätte im Dorf Karlam im Landkreis Pome. Wangmo zählte zu den ersten im Dorf, die bescheidenen Wohlstand erlangt haben.
In diesem Jahr jährt sich die friedliche Befreiung Tibets zum 70. Mal. Es ist zugleich auch das fünfte Jahr, in dem die Stadt Guangzhou im Rahmen eines partnerschaftlichen Hilfsprojekts den Landkreis Pome in der Region Nyingchi wirtschaftlich unterstützt. In den vergangenen fünf Jahren hat sich die Hilfe als äußerst effizient erwiesen. So lag das Bruttosozialprodukt von Pome Ende 2020 mit 2,98 Milliarden Yuan RMB fast doppelt so hoch wie 2016. Mit der Fertigstellung der Sichuan-Tibet-Eisenbahn und des Bahnhofs Pome konnte dem Landkreis noch mehr Raum für Entwicklung verliehen werden.
Die durchschnittliche Höhe der Gemeinde Lulang beträgt 3.385 Meter über dem Meeresspiegel. Die Nationalstraße 318 verläuft in Ost-West-Richtung durch die idyllische kleine Gemeinde. Aufgrund ihrer Lage in der südlichen Talregion von Tibet, die von reichlichen Niederschlägen und warmem Sonnenschein geprägt ist, wird die Gemeinde unter anderem als „Wohnort der Götter“ bezeichnet. Die Dorfbewohner leben seit jeher vom Gerstenanbau und der Weidehaltung von Yaks.
Yu Jun hat früher im Fremdenverkehrsbüro in Guangzhou gearbeitet. Nach Jahren harter Arbeit hat seine Guangzhouer Hilfsmission für Tibet die Gemeinde Lulang in eine malerische Touristenstadt verwandelt. Yu zufolge hat der Wandel in Lulang im Jahr 2011 begonnen, nachdem die sechste Gruppe der Guangzhouer Hilfsmission für Tibet in der Region Nyingchi stationiert wurde und sich auf den Aufbau der Tourismusindustrie in der Region konzentriert hat. Im Jahr 2011 wurde mit dem Bau eines neuen Reiseortes begonnen und am 28. März 2017 wurde die neue Reisestadt Lulang offiziell für Touristen eröffnet.
Wenn man diese Stadt heutzutage besucht, sieht man in allen Himmelsrichtungen asphaltierte Straßen, die touristische Attraktionen, Hotels, Spezialitätenrestaurants und Museen miteinander verbinden. Ein kleiner Fluss fließt durch die Stadt und spiegelt die Häuser im tibetischen Stil wider. Auch Elemente aus Guangzhou sind überall in Lulang zu finden, wie die von der Guangzhou Pharmaceutical Co., Ltd. gebaute Festung Baiyunshan im tibetischen Stil und das Guangzhou Zhujiang International Hotel.
Statistiken zeigen, dass die neue Reisestadt Lulang im Jahr 2019 mehr als 828.500 Besucher empfing und ein Tourismuseinkommen von 78 Millionen Yuan RMB erzielte. Obwohl die Stadt 2020 von der COVID-19-Pandemie betroffen war, verzeichnete sie trotzdem insgesamt 580.700 Gäste und erwirtschaftete 52 Millionen Yuan RMB.