Der Anbau und die Verarbeitung von Teeblättern ist eine harte Arbeit. Wang Huaxin ist die Tochter eines Teebauern. Da sie mit der harten Arbeit ihrer Eltern aufgewachsen war, hatte sie sich insgeheim geschworen, die Berge zu verlassen und niemals ein Teebauer der zweiten Generation zu werden. Und das tat sie auch. Sie studierte in einer Großstadt, fand einen Job und gründete eine Familie. Die Sehnsucht nach ihrem Heimatdorf und ihre Leidenschaft für das Unternehmertum veranlassten sie jedoch, in die Heimat zurückzukehren und in die Fußstapfen ihres Vaters zu treten.
Unmittelbar nach ihrer Heimkehr trat Wang Huaxin einer von ihrem Vater gegründeten Genossenschaft für den Anbau und die Verarbeitung von Tee bei. Durch innovative Geschäftsmethoden, den Anbau neuer Tee-Sorten und die Erweiterung der Vertriebskanäle hat die Entwicklung der Teeindustrie in ihrer Heimat einen großen Sprung nach vorn gemacht. Der Lebensstandard von mehr als 600 Teebauern hat sich erheblich verbessert.
In der Region Yiling nah der Stadt Yichang in der zentralchinesischen Provinz Hubei gelegen, sehen Dutzende Hektar Teeplantagen spektakulär aus. Teebäume wachsen überall auf den Bergen. Die Teeblätter verströmen einen leichten Duft, der den Menschen sofort ein Gefühl der Erfrischung vermittelt.
Ein Verantwortlicher des Landwirtschaftsbüros der Region Yiling erklärte, dass sich die Teeindustrie in der Region mit mehr als 230.000 mu (nahezu 15.000 Hektar) Teeanbaufläche und einer Jahresproduktion von fast 30.000 Tonnen Tee derzeit rasch entwickele. Sie habe sich inzwischen bereits zu einer weiteren schnell wachsenden Teeproduktionsstätte in China entwickelt.
Bevor Wang Huaxin in ihre Heimatstadt zurückkehrte, war die von ihren Eltern betriebene Teeplantage bereits recht groß geworden. Ihr Vater, Wang Yunping, gründete in der Bergregion von Shuangshiling die erste Teegenossenschaft, die neben einer Teeplantage überdies einen Verarbeitungsbetrieb und eine Boutique für Teeprodukte enthält. Darin sieht man den Vorläufer eines Teeunternehmens, das Teeanbau, -verarbeitung und -verkauf miteinander verbindet.
Ein profitables Teegeschäft zu betreiben, ist jedoch keineswegs eine leichte Aufgabe. Vater Wang Yunping räumte ein: „Da die Genossenschaft hauptsächlich Billigprodukte herstellt, kann jede Kanne Tee nur für ein paar Yuan verkauft werden, und die besten können nur für mehr als 10 Yuan pro Kanne verkauft werden, mit einer Gewinnspanne von weniger als fünf Prozent.“
Im Juni 2018 kehrte die Tochter Wang Huaxin in die Heimat zurück und übernahm die Leitung der Teegenossenschaft. Sie änderte umgehend die Strategie der Produktpalette, die sich in der Vergangenheit ausschließlich auf die Produktion und den Verkauf von Billigprodukten konzentriert hatte. Stattdessen führte Wang Huaxin die Entwicklung von hochwertigem Premium-Teesorten ein. Allmählich hat sich ein neues Entwicklungsmuster herausgebildet, wobei die hochwertigen Teesorten einen großen Absatz erreichten, während die Billigprodukte eher für die Ausgewogenheit des Unternehmensgeschäfts sorgten.
Die Bemühungen haben sich offensichtlich ausgezahlt. Im Jahr 2018 lag der jährliche Produktionswert der Genossenschaft bei knapp über 10 Millionen Yuan. Bis zum vergangenen Jahr ist der Produktionswert trotz der Auswirkungen der COVID-19-Pandemie auf über 60 Millionen Yuan gestiegen. Die 630 Teebauern des Dorfes konnten dadurch ihren Lebensstandard deutlich verbessern.