China treibt Offshore-Windenergie voran

2021-08-25 08:00:00

China liegt mit seiner Offshore-Windkraftkapazität mittlerweile auf dem zweiten Platz in der Weltrangliste. Jüngsten Angaben des Ministeriums für natürliche Ressourcen zufolge hat die neu ans Netz angeschlossene Offshore-Windkraftkapazität in der ersten Hälfte des laufenden Jahres 2,15 Millionen Kilowatt erreicht, was einem Anstieg von 102 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Provinzen wie Jiangsu, Guangdong und Zhejiang verstärken nunmehr ihre Unterstützung für Offshore-Windkraft, während die Provinzen Shandong, Hainan und Guangxi ebenfalls aktiv an der Entwicklung von Offshore-Windkraftanlagen arbeiten.

Neueste Zahlen des Globalen Windenergie-Rats (Global Wind Energy Council) zeigen, dass China das dritte Jahr in Folge bei den neuen Offshore-Windkapazitäten weltweit führend ist. Ende Juni dieses Jahres lag die kumulierte installierte Offshore-Windkraftkapazität Chinas bei über 11,1 Millionen Kilowatt und übertraf damit bereits Deutschland und lag nach Großbritannien weltweit an zweiter Stelle. Die Internationale Energieagentur prognostiziert, dass Chinas installierte Offshore-Windkraftkapazität bis 2040 mit der der Europäischen Union vergleichbar sein werde. Dadurch könnte Chinas Fähigkeit, CO2-Emissionen zu reduzieren, weiter verbessert werden.

Laut Peng Wei, dem stellvertretenden Direktor des National Ocean Technology Centre, hat China auch bei der Entwicklung schwimmender Windenergieanlagen einen Durchbruch erzielt. Chinas erste mobile küstennahe Offshore-Windturbine wurde im Juli erfolgreich installiert. Sie hat eine Einzelleistung von 5,5 Megawatt und kann Super-Taifunen standhalten. Die schwimmende Windkraftanlage soll bis Ende des Jahres in Betrieb genommen werden.

Peng Wei zufolge wurde die von Hangzhou Lindong New Energy Technology Co Ltd. entwickelte LHD-Gezeitenkraftanlage bereits vor drei Jahren an das Netz in Zhoushan angeschlossen, wodurch insgesamt über 2,21 Millionen Kilowattstunden sauberer Strom für die Region bereitgestellt und eine Verringerung der CO2-Emissionen um etwa 2.000 Tonnen erreicht wurde. Die installierte Gesamtleistung dieses Gezeitenwellen-Energieerzeugers betrage inzwischen 1,7 MW. Sowohl seine Betriebsdauer als auch seine Stromerzeugungskapazität seien weltweit führend, so Peng Wei.

Offiziellen Angaben zufolge hat China zugleich die Anwendung der Wellenenergie ausgeweitet und technologische Durchbrüche bei der Tiefwasser-Aquakultur und der Energieversorgung über große Entfernungen auf See erzielt. Beispielsweise haben die 500-Kilowatt-Wellenenergieerzeuger „Zhoushan“ und „Changshan“ inzwischen bereits ihre Seetests erfolgreich abgeschlossen.

Das Guangzhouer Instititut für Energieforschung bei der Chinesischen Akademie der Naturwissenschaften hat im vergangenen Jahr eine integrierte halbtauchfähige Plattform für Wellenenergieerzeugung und Aquakultur entwickelt. Die auf den Namen „Penghu“ getaufte Offshore-Plattform wurde Ingenieuren zufolge mittlerweile von der französischen Klassifikationsgesellschaft zertifiziert. Die Offshore-Plattform sei imstande, anhand der Selbstversorgung mit Strom 15.000 Kubikmeter Aquakulturraum zu bieten. Die Plattform ist außerdem mit moderner Fischerei-Ausrüstung für automatisches Ködern, Fischüberwachung und Überwachung der Wasserqualität ausgestattet, so die Ingenieure.

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