Ehen zwischen Han-Chinesen und Tibetern fördern Solidarität zwischen den Ethnien

2021-08-19 08:00:00

Wei Rongjian, geboren in Nanchong, Provinz Sichuan, war Leiter einer privaten Kampfkunstschule, bevor er 1989 nach Tibet kam. Er ließ sich im Dorf Zhongguo bei Nyingchi nieder, nachdem er sich in die Tibeterin Chaguo verliebt hatte.

In den 1990er Jahren war die Grundbildung in Tibet noch unterentwickelt und die Analphabeten-Rate blieb deswegen relativ hoch.

Wei widmete sich der Förderung von Bildung auf dem Land und gründete 1996 eine gemeinnützige Schule, die den einheimischen Kindern ein offenes Fenster zur Außenwelt bot.

Im Jahr 2003 investierte Wei ungefähr 2,6 Millionen Yuan in den Bau eines Kindergartens im Dorf Zhongguo, in dem sowohl tibetische als auch chinesische Sprachkurse für Schüler angeboten wurden.

„Obwohl ich über 60 Jahre alt bin, arbeiten meine Frau und ich immer noch über zehn Stunden am Tag“, sagte Wei. „Meine Mission ist es, tibetischen Schülern in ländlichen Gebieten moderne und städtische Bildungsressourcen zugänglich zu machen.“

Die Autobahn Sichuan-Tibet mit einer Länge von 2.142 Kilometern beginnt in Chengdu in der Provinz Sichuan und endet in Lhasa, Hauptstadt des Autonomen Gebiets Tibet.

Die im Dezember 1954 dem Verkehr freigegebene Straße hat nicht nur zur wirtschaftlichen Verbindungen zwischen den zwei Regionen beigetragen, sondern auch eine über vier Jahrzehnte andauernde Liebesgeschichte zur Folge.

Jamyang Choephel, ein im Kreis Bomi geborener Automechaniker, war seit Mitte der 1960er Jahre mit einem LKW-Team unterwegs, um Waren und Materialien von Sichuan nach Tibet zu transportieren.

Über einen gemeinsamen Freund lernte er Du Yingfang, eine Frau aus Chengdu, kennen, und die beiden heirateten 1976.

„Zuerst waren alle meine Freunde neugierig, warum ich eine Han-Chinesin geheiratet habe, denn Ehen zwischen verschiedenen ethnischen Gruppen waren zu jener Zeit eher selten“, sagte Jamyang Choephel.

Trotz vieler Missverständnisse führt das Paar seit über 45 Jahren ein einfaches aber glückliches Leben.

„Früher dauerte die Fahrt mit dem Auto von Chengdu nach Bomi sieben Tage, über eine holprige und schlammige Straße“, sagte Jamyang Choephel.

Da die Zentral- und Kommunalverwaltungen viel in die Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur investiert haben, wurden fast alle Straßenabschnitte erweitert und asphaltiert.

„Jedes Jahr kommen wir per Flugzeug oder mit dem Auto nach Chengdu, um dort das Frühlingsfest zu verbringen. Die Fahrt ist viel bequemer geworden!“ sagte Du.

Als Zhou Jingming 2004 aus Leshan in der Provinz Sichuan nach Yigong in Tibet ging, um dort seinen Lebensunterhalt zu verdienen, fiel ihm eine Einheimische namens Nyima Lhamo auf, die einen kleinen Dorfladen betrieb.

Obwohl sie sich auch für Zhou interessierte, hatte Nyima Lhamo jedoch Angst, sich wieder zu verlieben. Denn sie hatte zuvor eine arrangierte Ehe, die unglücklich war.

Nach über drei Jahren haben die beiden 2012 den Bund fürs Leben geschlossen und betreiben seitdem gemeinsam ein Restaurant.

Vor einem Jahr hatte das Paar auch ein neues Hotel mit zehn Gästezimmern eröffnet, das Touristen, die nach Bomi kommen, Gastfamilien im tibetischen Stil bietet.

„Wir verdienen jetzt etwa 300.000 bis 400.000 Yuan im Jahr, ein sehr zufriedenstellendes Einkommen für uns also“, sagte Zhou.

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