Weltweit älteste Münzwerkstatt in Henan ausgegraben

2021-08-12 08:00:00

Ein archäologisches Team der Universität Zhengzhou hat kürzlich bekannt gegeben, dass Archäologen nach einer Kohlenstoffdatierung bestätigt haben, dass in einer antiken Kupfergusswerkstätte in der Guanzhuang-Ruine in Xingyang in der zentralchinesischen Provinz Henan, in der Zeit zwischen 640 und 550 vor Christus eine standardisierte Metallwährung geprägt worden waren. Diese Daten liefern die ersten absoluten Datierungsinformationen zu einer frühen chinesischen Münzstätte und machen die Guanzhuang-Ruine zur ältesten bekannten Münzwerkstatt der Welt.

Die Ruine von Guanzhuang in Xingyang, Provinz Henan, ist eine vergleichsweise vollständig erhaltene Stadt aus der Westlichen Zhou-Dynastie(1046-771 vor Christus) bis zur Mitte der Frühlings- und Herbstperiode (771-476 vor Christus), die um 800 vor Christus erbaut wurde. Seit den Ausgrabungen im Jahr 2010 wurde ein großer Bereich mit handwerklichen Werkstätten freigelegt, in denen verschiedene Arten von handwerklichen Tätigkeiten ausgeübt wurden, darunter Bronzeguss und Töpferwaren.

Bei den Ausgrabungen in Guanzhuang wurden vier Arten von Überresten aus dem Münzguss gefunden, darunter fertige Münzen, unbenutzte Kernmodelle der Münze, gebrauchte Kernmodelle und Außenrandmodelle, sagte Professor Han Guohe, Leiter der Abteilung für Archäologie an der Universität Zhengzhou.

„Auf dem Gelände fanden wir eine große Anzahl von Gruben, in denen Kupfergussabfälle deponiert worden waren. In einer der Gruben wurden zwei gefertigte Metallmünzen gefunden. Nachdem wir die Münze restauriert hatten, maßen wir ihre Länge mit 143 mm und ihre Breite mit 63,5 mm“, sagte Gao Xiangping, Leiter des archäologischen Teams in der Guanzhuang-Ruine. Ferner teilte er vor der Presse mit, dass die in der Guanzhuang-Ruine gefundenen Münzen als Hohlkopfmünzen bekannt seien, die während der Frühlings- und Herbstperiode und der Zeit der Streitenden Reiche im Umlauf waren und zu den frühesten Metallmünzen im antiken China gehören.

Die Kohlenstoffdatierung bestätigt, dass die Bronzeproduktion am Standort Guanzhuang etwa zwischen 814 und 750 vor Christus begann und die Werkstatt danach etwa 150 Jahre lang rituelle Bronzegegenstände, Waffen und Pferdewagen herstellte. Die Münzproduktion fand zwischen 640 und 550 vor Christus statt, wobei die Werkstatt weiterhin zeremonielle Gefäße, Waffen und andere Produkte aus Bronze herstellte, während gleichzeitig mit der Prägung von standardisiertem Metallgeld begonnen wurde.

Diese Daten liefern die ersten absoluten Datierungsinformationen über eine frühe chinesische Münzstätte und machen die Stätte von Guanzhuang zur ältesten Münzwerkstatt der Welt, die durch Kohlenstoff-14-Tests bestätigt wurde. Entsprechende Forschungsergebnisse sind mittlerweile bereits in der internationalen archäologischen Zeitschrift Antiquity veröffentlicht worden.

Etliche Gelehrte gehen davon aus, dass Muscheln im alten China als Zahlungsmittel verwendet wurden. Um 770 vor Christus begann man, verschiedene Formen von Metall als Zahlungsmittel zu verwenden. „Dazu gehörten messer- und schaufelförmige Münzen, die von landwirtschaftlichen Geräten abgeleitet waren, mit denen die Menschen in der Antike Handel treiben konnten“, sagte Gao Xiangping.

Professor Han Guohe sagte, der Beginn der Prägung von standardisiertem Metallgeld sei eine äußerst wichtige Etappe in der Wirtschaftsgeschichte der Menschheit gewesen. Die Münzstätte liefere nicht nur eindeutige archäologische Informationen für die Untersuchung des Datums der Münzenproduktion, sondern spiegele auch den sozioökonomischen Mechanismus gewisser Zeitalter wider.

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