Die Stadt Quanzhou ist am Sonntag auf der 44. Sitzung des UNESCO-Weltkulturerbekomitees in die Liste der UNESCO-Weltkulturerbe aufgenommen worden. Damit ist die Zahl der Weltkulturerbestätten in China auf 56 gestiegen. Quanzhou war zwischen dem 10. und 14. Jahrhundert ein globales maritimes Handelszentrum der Song- und der Yuan-Dynastie. Experten des UNESCO-Weltkulturerbekomitees erklärten, Quanzhou verkörpere die einzigartige und herausragende räumliche Struktur von Hafenstädten in einem bestimmten historischen Zeitabschnitt. Die 22 Kulturerbe-Punkte umfassten mehrere wichtige Kulturelemente wie Sozialstruktur, Verwaltungssystem, Verkehr sowie Produktion und Handel, die zum Aufstieg und zur Entwicklung der Stadt beigetragen hätten.

Tian Xuejun, Direktor der Nationalen UNESCO-Kommission Chinas, sagte, die Aufnahme Quanzhous in die Liste spiegele die Anerkennung der internationalen Gemeinschaft für seinen Status als Kanal des kulturellen und wirtschaftlichen Austauschs zwischen China und dem Ausland und als Schlüsselknotenpunkt der alten Handelsroute der Seidenstraße wider. Das Song-Yuan-Erbe in Quanzhou sei ein Beispiel in der heutigen Welt für den Austausch und das gegenseitige Lernen zwischen den Zivilisationen und eine Gemeinschaft mit geteilter Zukunft für die Menschheit, so Tian weiter.

Der Direktor der Nationalen Kulturerbeverwaltung Li Qun sagte: „Seit dem Beitritt zur Welterbekonvention im Jahr 1985 hat China immer eng mit anderen Vertragsstaaten und relevanten internationalen Organisationen zusammengearbeitet, um den kollektiven Schatz der Menschheit zu bewahren und zu erben. In Zukunft wird China seine Verpflichtungen kontinuierlich einhalten und mehr Verantwortung für das Weltkulturerbe übernehmen, indem es die Erhaltung, das Management und die internationale Zusammenarbeit verbessert.“

Parteichef von Quanzhou Wang Yongli sagte, dass die Stadt den Schutz und das Management ihrer Kulturerbestätten weiter verstärken werde, um ihren herausragenden universellen Wert, für den sie vom Welterbekomitee anerkannt worden seien, gut zu erhalten.

Zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Quanzhou gehören der Kaiyuan-Tempel, die Luoyang-Brücke, die Qingjing-Moschee und die archäologische Stätte des Seehandelsamtes, das 1087 als wichtige Institution auf nationaler Ebene zur Steuerung des Handels gegründet wurde.

Windgebets-Inschriften auf dem Berg Jiuri

Diese in den Felsen geritzten Inschriften dokumentieren die rituellen Zeremonien, die von Staatskommissaren, lokalen Beamten und Mitgliedern des kaiserlichen Clans, die für die Verwaltung des Überseehandels in der Song-Dynastie (960-1279) verantwortlich waren, abgehalten wurden. Ihr Zweck war es, für günstige Winde zu beten, um die Seereisen zu unterstützen.

Standort des Seehandelsamtes

Dies war eine Verwaltungsbehörde, die von den Regierungen der Song- und Yuan-Dynastien in Quanzhou eingerichtet worden war, um die Angelegenheiten des Seehandels zu verwalten.

Standort des Deji-Tors

Die Überreste des südlichen Tores zur alten Stadt Quanzhou.

Tianhou-Tempel

Diese Stätte ist der Verehrung der Meeresgöttin Mazu gewidmet.

Zhenwu-Tempel

Der taoistische Tempel ist der Verehrung des Kaisers Zhenwu gewidmet. Das Wahrzeichen innerhalb des Hafens war der Ort, den die Beamten von Quanzhou wählten, um dem Meer Opfer zu bringen.

Standort des südlichen Clan-Büros

Dies war eine Verwaltungsbehörde, die für Angehörige der Song-Dynastie eingerichtet worden war, die ab 1130 nach Quanzhou umgesiedelt wurden.

Konfuzius-Tempel und -Schule

Ein Ort für Konfuzianer, um Opfer darzubringen und das höchste Bildungsinstitut der Stadt.

Kaiyuan-Tempel

Der größte buddhistische Tempel in Quanzhou mit hochrangigem offiziellem Status während der Song-Yuan-Periode.

Statue von Laotse

Chinas größte erhaltene taoistische Steinschnitzerei-Statue

Qingjing-Moschee

Die erste islamische Moschee, die in Quanzhou gebaut wurde.