Foto von Visual People
Zwei Dosen des vom chinesischen Arzneimittelhersteller Sinovac entwickelten Impfstoffs CoronaVac bieten 83,5 Prozent Schutz gegen symptomatische COVID-19, so eine neue Studie, die am Donnerstag in der medizinischen Fachzeitschrift „The Lancet“ veröffentlicht wurde.
Eine groß angelegte randomisierte Phase-3-Studie mit dem inaktivierten Impfstoff, an der mehr als 10.000 Teilnehmer im Alter von 18 bis 59 Jahren teilnahmen, wurde zwischen September 2020 und Januar 2021 in der Türkei durchgeführt. Die Teilnehmer erhielten zwei Dosen von CoronaVac im Abstand von 14 Tagen. Zwischenergebnisse der Studie deuten darauf hin, dass der Impfstoff sicher ist und eine robuste Immunantwort hervorruft.
Die meisten der gemeldeten unerwünschten Wirkungen (90 Prozent) waren leicht, einschließlich Müdigkeit, Schmerzen an der Injektionsstelle und Muskelschmerzen, die innerhalb von sieben Tagen nach einer Injektion auftraten. Während des Studienzeitraums wurden keine schweren unerwünschten Wirkungen festgestellt.
Der Impfstoff, der bei 2 bis 8 Grad Celsius gelagert und transportiert werden kann, wurde bisher in mehr als 20 Ländern für den Notfalleinsatz zugelassen und befindet sich seit Mitte 2020 in Brasilien, Indonesien, Chile und der Türkei in Phase-3-Studien.
Am 1. Juni wurde es auch von der Weltgesundheitsorganisation für den Notfalleinsatz zugelassen, was bedeutet, dass es die internationalen Standards für Sicherheit, Wirksamkeit und Herstellung erfüllt.
„Um die COVID-19-Pandemie unter Kontrolle zu bringen, braucht die Welt jede einzelne Dosis sicherer und wirksamer Impfstoffe, und unsere Ergebnisse liefern einen wichtigen Beweis für die Sicherheit und Wirksamkeit von Impfstoffen mit inaktivierten Viren“, sagte der Hauptautor der Studie, Professor Murat Akova von der Hacettepe University Medical School in der Türkei.
„Einer der Vorteile von CoronaVac ist, dass es nicht eingefroren werden muss, was den Transport und die Verteilung erleichtert. Dies könnte besonders für die globale Verteilung wichtig sein, da einige Länder Schwierigkeiten haben, große Mengen an Impfstoff bei sehr niedrigen Temperaturen zu lagern“, fügte er hinzu.
Die Autoren wiesen darauf hin, dass die Analyse einen kurzen Nachbeobachtungszeitraum umfasse und eine relativ junge und risikoarme Population einschließe. Es seien weitere Forschungen erforderlich, um die Wirksamkeit des Impfstoffs langfristig, bei einer vielfältigeren Gruppe von Teilnehmern und gegen neu auftretende bedenkliche Varianten zu bestätigen.