Bauernhof zum Niedrigenergiehaus umgebaut

2021-07-08 08:00:00

Ist dieses Gebäude ein echtes Wohnhaus? Es ist ein Haus das im Sommer keine Klimaanlage und im Winter keine Heizung braucht und trotzdem so komfortabel bleibt wie im Frühling. Als der Reporter eine Holztür aufstößt und ein Bauernhof mit einer Gesamtfläche von fast 400 Quadratmeter betritt, stellt er fest, dass ein solches Bauernhaus in einem Außenbezirk der chinesischen Hauptstadt Beijing tatsächlich existiert. Es liegt im Baibidian-Dorf im Bezirk Daxing südlich des Stadtzentrums.

Das Bauernhaus wurde nach den von der chinesischen Regierung im Jahr 2019 herausgegebenen technischen Standards für „Near Zero Energy Buildings“ umgebaut. Es ist auch ein Demonstrationsprojekt für ein grünes und intelligentes Bauernhaus, das von der Kommission für Wissenschaft und Technologie der Stadt Beijing stark gefördert wird.

Im vergangenen Jahr erhielt das Projekt den WAN-Preis für nachhaltiges Baudesign.

Es ist ein Innenhof mit roten Backsteinhäusern unter dem Schutz grüner Bäume. Zwischen der Haustür und der Wohnzimmertür befindet sich ein Korridor mit einem farbigen Glasdach. Wenn die Nachmittagssonne auf das transparente Dach fällt, scheint der Boden mit sieben Farben bedeckt zu sein.

Ren Jun, Professor vom Architektur-Institut an der Universität Tianjin, sagt: „Das Dach besteht aus vierzehn bunten Photovoltaik-Folien zur Stromerzeugung mit einer Gesamtfläche von 22,7 Quadratmetern, die nicht nur eine gute Lichtdurchlässigkeit haben, sondern auch Strom erzeugen können.“

Auf der Dachterrasse zeigte Professor Ren Jun auf die grauen und schwarzen Ziegel, die auf dem Dach verlegt sind, und sagt: „Das sind Solarziegel mit einer Gesamtfläche von 96,4 Quadratmeter. Der hier und auf dem Korridordach erzeugte Strom kann den Strombedarf der meisten elektrischen Geräte im Haus decken. Außerdem berücksichtigt das Design den Breitengrad, auf dem sich die Stadt Beijing befindet. Der Winkel sowohl des Korridordaches als auch des Daches des Hauses ist auf 40 Grad ausgelegt, so dass selbst bei einer sehr hohen Schneelage der Schnee bald wegschmilzt und die Sonnenenergie maximal genutzt werden kann, um mehr Strom zu speichern“, so Professor Ren.

Und nicht nur das: Auf der Gebäudehülle wurden Photovoltaikanlagen installiert. Auf der Terrasse ist außerdem eine Solar-Warmwasseranlage installiert, die die Küche und die Bäder mit warmem Wasser versorgt.

Professor Ren Jun sagte: „Dieser Bauernhof kann nicht nur Strom aus Photovoltaik erzeugen und damit ein einzigartiges Stromversorgungssystem schaffen, sondern auch den überschüssigen Strom in das nationale Stromnetz einspeisen.“

Da konventionelle Häuser anfällig für Luftlecks an den Fugen zwischen Fenstern und Türen sind und die Gebäudewände vergleichsweise dünn und schlecht isoliert sind, benötigen sie oft viel Strom, um die Innentemperatur zu halten.

„Als Reaktion auf diese Situation fügen wir neue Materialien zur Isolierung in den Fensterfugen sowie in den Wänden hinzu, was wie ein Mantel auf das Haus gelegt wird, um einen guten Effekt der passiven Energieeinsparung zu erzielen“, sagte Professor Ren Jun.

Die Wände des Gebäudes wurden verbessert, indem sie mit Isolierung gefüllt wurden. Mittlerweile sind die Wände 80 Zentimeter dick, im Vergleich zu den etwa 30 Zentimetern eines gewöhnlichen Bauernhauses. Außerdem haben die Architekten das Dach und den Boden des Bauernhofes mit einer 30 Zentimeter dicken Dämmung versehen.

Professor Ren Jun sagt: „Wir wollen durch die Renovierung dieses Bauernhauses ein kostengünstiges Haus mit Minimum-Energie-Standard schaffen. Wir haben es geschafft, die traditionellen architektonischen Merkmale des Bauernhofes beizubehalten und gleichzeitig neue Funktionen innerhalb des Hauses einzuführen, um die Ziele der Kohlenstoffneutralität im Bausektor zu erreichen.“

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