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„Ich heiße Zou Guangdun und bin ein Nachkomme von Märtyrern.“
„Ich bin ein Nachkomme der Familie Liao, die 29. Generation. Im Vergleich zu anderen Reiseleitern bin ich ein bisschen anders, da ich über den Ahnensaal meiner eigenen Familie spreche.“
„Ich bin ein Einheimischer und ein Nachkomme von Märtyrern der Roten Armee. Ich bin 59 Jahre alt.“
Die Stadt Longyan befindet sich im Westen der Provinz Fujian, an der Kreuzung der Provinzen Fujian, Guangdong und Jiangxi. Die Gegend ist allgemein als West-Fujian bekannt und ein berühmtes Revolutionsgebiet Chinas. Es ist nicht nur das Kerngebiet des ehemaligen Zentralsowjetgebiets, sondern auch einer der wichtigen Ausgangspunkte des Langen Marsches der Roten Armee. Longyan ist landesweit als Heimatstadt der Roten Armee bekannt.
„Diese Straße war früher ein Teil der roten Verkehrslinie und auf dieser Steintreppe gingen damals die wichtigen Hauptfunktionäre der KP Chinas. In den 1930er-Jahren hat die 4. Rote Armee im Westen von Fujian beschlossen, eine geheime Verkehrslinie zu eröffnen, um die Kommunikation und den Kontakt mit dem Zentralkomitee der KP Chinas in Shanghai zu erleichtern. Diese Verkehrslinie verlief von Shanghai über Hongkong nach Shantou in der Provinz Guangdong und Yongding in der Provinz Fujian und erreichte schließlich Ruijin in der Provinz Jiangxi. Die ganze Strecke war über 3.000 Kilometer lang. Aufgrund seiner besonderen Lage wurde das Dorf Bogong‘ao zur ersten Station dieser roten Verkehrslinie nach Fujian.“
Zou Guangdun ist ein Nachkomme von Märtyrern. Sein Vater war früher ein ehrenamtlicher Reiseleiter, der jedem, der nach Bogong´ao kam, die Geschichte des Ortes erzählte. Als ältester Sohn der Familie übernahm Zou Guangdun den Staffelstab von seinem Vater. Er hoffte, alle mit der roten Geschichte der Familie anzustecken und die Besucher wissen zu lassen, was die revolutionären Märtyrer damals gegeben hatten. Seitdem sind acht Jahre vergangen.
Zhong Min kommt aus dem Dorf Zhongfu, das als die erste Station des Langen Marsches der Roten Armee bezeichnet wird. Wie Zou Guangdun sieht auch Zhong Min als ein Nachkomme von Märtyrern die Arbeit als ehrenamtlicher Reiseleiter als seine lebenslange Aufgabe an.
„Als ich zwölf Jahre alt war, half einer meiner Onkel beim Bau von Straßen in der Provinz Jiangxi. Dort wurden viele Überreste von Märtyrern gefunden. Er war ungebildet, konnte nicht lesen oder schreiben und kannte den Weg nicht. Er bat mich daher, gemeinsam mit ihm dorthin zu fahren, um seinen Vater zu suchen. Aber wie sollte das gehen? Damals gab es keine Technik, um DNS zu identifizieren. Auf den Knochen gab es auch keine Namen. Er war ratlos und weinte fast jeden Tag. Er blieb dort und wollte nicht nach Hause zurückgehen. Das hat mich sehr berührt. In meiner Kindheit habe ich immer solche traurigen Geschichten gehört. In meiner Familie war es so, dass meine Eltern mir manchmal ganz unerwartet erzählten, dass wieder ein Familienangehöriger gestorben war. Ich hatte damals daher immer die Frage: Die Leute wussten, dass sie sterben würden. Warum wollten sie es trotzdem machen? Der Lange Marsch war sehr hart, warum kamen die Leute nicht nach Hause zurück? Ich kaufte deswegen viele Bücher und sammelte zahlreiche Informationen, um dies zu verstehen. Viele meiner eigenen Angehörigen starben zu dieser Zeit, aber warum gingen sie, wenn sie wussten, dass sie sterben würden? Das war meine größte Frage. Der Lange Marsch war hart, aber warum kamen unsere Leute nicht zurück? Die Zentralregierung kümmert sich um uns und hat diesen Ort aufgebaut. Ich will diese Arbeit durch meinen Beitrag unterstützen, deshalb arbeite ich hier gerne als ehrenamtlicher Touristenführer.“
In der Kreisstadt Gutian arbeitet Liao Liyun auch als Reiseführerin. Als Nachkomme der Familie Liao will sie durch ihre Bemühungen von der Verbindung zwischen ihrem Ahnensaal und der Gutian-Konferenz erzählen und die Geschichte bekannter machen.
„Ganz am Anfang war ich wie andere Reiseführer und erzählte nur, was ich in Büchern gelesen habe. Ehrlich gesagt, konnte man die Touristen so nur schwer dazu bringen, zuzuhören und die Geschichte zu verstehen. Die richtige Wende kam im Jahr 2014, als ich an einem Empfang der politischen Arbeitssitzung der chinesischen Armee teilgenommen habe. Im Jahr 1929 habe ich zwar nicht an der Gutian-Konferenz teilgenommen, aber dieses Mal war ich bei der sogenannten neuen Gutian-Konferenz dabei. Ich will jetzt einfach meine Stimme und das, was ich weiß, nutzen, um mehr Menschen die Bedeutung der Gutian-Konferenz verständlich zu machen.“
Die triumphale Einberufung der Gutian-Konferenz löste das grundlegende Problem, eine Volksarmee neuen Typs durch die Stärkung der ideologischen Arbeit der Partei aufzubauen und war eine äußerst wichtige Konferenz in der Geschichte des Aufbaus der Volksarmee.
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„Im Jahr 1917 wurde dieser Schrein nach umfangreicher Renovierung in eine Schule umgewandelt. Sie war die einzige Grundschule in Gutian und hieß Hesheng. Im Mai 1929 kam die Rote Armee in Gutian an und hat den Namen dieser Grundschule von Hesheng in Shuguang, ‚Aurora‘, geändert. Im Dezember kamen Mao Zedong und andere Parteimitglieder wieder nach Gutian und hielten den neunten Parteitag der 4. Roten Armee ab. Damals gab es mehr als 120 Teilnehmer. Sie waren Vertreter der 4. Roten Armee, der örtlichen Kader und der Frauen. Einige saßen hier im Klassenzimmer und andere saßen einfach im Innenhof auf dem Boden. Mao Zedong, Zhu De und Chen Yi haben hier vorne ihre Reden gehalten. Auf diesem Parteitag wurden die Erfahrungen und Lehren zusammengefasst, die in den mehr als zwei Jahren seit der Gründung der Roten Armee gemacht worden waren. Fast die Hälfte der Parteimitglieder waren Landwirte, daher waren die internen ideologischen Differenzen besonders gravierend. Einige Genossen haben gedacht, sie könnten endlich in die Großstadt gehen und dort gutes Essen genießen. Sie wollten die Landbesitzer rausschmeißen und ihr Geld bekommen. Einige Genossen dachten, sie könnten endlich ihre Heimat befreien und ein Stück Ackerland bekommen, dann könnten sie heiraten und eine eigene Familie gründen. Ehrlich gesagt, hatte jeder seine eigenen Vorstellungen. Diese Gruppe zusammenzubringen, war damals der Schlüssel. Mao Zedong hat daher auf der Konferenz auf die Ursache des Problems, seine Gefahren und die Wege zu seiner Beseitigung hingewiesen. Die Konferenz war eine gelungene Verbindung von marxistisch-leninistischen Gedanken und der chinesischen Revolution, deshalb wird ‚der ideologische Aufbau der Partei und der politische Aufbau der Armee‘ als Kernaussage der Gutian-Konferenz angesehen.“
Nach der ideologischen Vereinigung erlebte das Volk überall, wo die Rote Armee vorbeikam, dass die Armee unter der Führung der KP Chinas das Volk wirklich in jedem Aspekt an die erste Stelle setzt.
„Der Kern des Geistes im Revolutionsgebiet war der Arbeitsstil der Kader der Roten Armee. Das konnten die Einwohner direkt sehen und fühlen. Da vorne ist die Rote-Armee-Brücke. Da die Zahl der Kader sehr gering war, kamen sie damals alle fünf Tage zu uns. Sie arbeiteten direkt auf der Brücke und warteten hier auf jeden Einwohner, um seine Probleme zu lösen. Aufgrund der schlechten Kommunikationsmöglichkeiten wollten damals viele Einwohner wissen, wie es ihren Familienmitgliedern ging, die in die Rote Armee eingetreten waren. Es mangelte damals an Medikamenten. In unserem Dorf Zhongfu hatten wir nicht einmal einen einzigen Arzt, geschweige denn ein Krankenhaus. Aber die Rote Armee hatte eigene Ärzte. Die Kader haben alle ein bis zwei Wochen kostenlose Sprechstunden mit Ärzten organisiert und Medikamente geteilt, um die Gesundheit der Einwohner hier zu garantieren. Das alles haben die Einwohner persönlich erlebt und gesehen. Sie wissen natürlich, wer von Herzen gut zu ihnen ist.“
Dieser ausgezeichnete Arbeitsstil „zu denken, was das Volk denkt, und sich darum zu sorgen, worum sich das Volk sorgt“ wurde immer von den Leitern der KP Chinas befürwortet und praktiziert.
„1931 wurde Zhou Enlai aufgrund des Verrats von Gu Shunzhang und des Sturzes des Zentralkomitees der KP Chinas in Shanghai evakuiert und kam unter dem Namen Shaoshan nach Bogong‘ao. Er kam am Abend des 16. Dezember 1931 hier an. Um diesen besonderen Gast freundlich aufzunehmen, hat meine Familie eine Ente getötet und einen Eintopf gekocht. Am nächsten Tag holte er vor seiner Abreise drei Silbertaler hervor und erklärte, Bogong‘ao solle noch viele Gäste empfangen und ihnen helfen. Die Silbertaler seien eine kleine Wiedergutmachung. Diese drei Silbertaler sind seitdem das einzige Erbstück unserer Familie Zou geworden, das von Generation zu Generation weitergegeben wird. Im Jahr 2017 habe ich diese drei Silbertaler, die schon zu nationalen Kulturrelikten geworden sind, dem Museum gespendet. Ich glaube nämlich, dass die Geschichte hinter diesen drei Silbertalern nur im Museum immer mehr Menschen erzählt werden kann. Durch diese Spende können immer mehr Menschen wissen, was zu dieser Zeit an der geheimen Front passiert ist. Viele namenlose Helden haben ihr Leben und ihr Blut für die Revolution gegeben. Es lohnt sich, dass wir Kindern diesen selbstlosen Geist weitergeben.“
Genau das erklärt auch, warum so viele Menschen bereit waren, den Truppen der Roten Armee auf dem Langen Marsch trotz der gefährlichen Situation zu folgen.
„Das ist etwas, das wir heute nur sehr schwer verstehen können. Ich suchte damals die noch lebenden alten Soldaten der Roten Armee auf und fragte sie, warum sie der Roten Armee gefolgt waren, obwohl sie wussten, dass sie sterben würden. Die meisten von ihnen sind ungebildet. Sie können nicht über den ganzen Idealismus sprechen, aber sie haben alle etwas Ähnliches gesagt: Als die Rote Armee kam, erhielten wir ein Stück Ackerland. Wir konnten uns selbst ernähren, was ein Weg zum Leben war. Bevor die Rote Armee kam, gab es für uns keine Möglichkeit zu leben. Ich möchte eine Reihe von Zahlen nennen. In unserem Dorf gab es damals mehr als 800 Menschen, 2.000 Hektar gutes Ackerland und fünf Hauptlandbesitzer, die seit Generationen reich und mächtig waren. Sie hatten nicht nur Gewehre und Kanonen, sondern auch Milizgruppen zu Hause. Die Berge waren hoch und der Kaiser war weit weg, deshalb vertraten sie das Gesetz. Was konnten die armen Leute damals machen? Die Rote Armee hat den Ort befreit und diesen Zustand vollkommen geändert. Sie haben das gesamte Glück gebracht.“
China ist heute so wohlhabend und stark, wie jene heldenhaften Märtyrer der Vergangenheit es wollten, deshalb ist es umso wichtiger, dass wir uns an die Vergangenheit erinnern, aus der Geschichte lernen und unseren Glauben stärken.
„Nicht einige und nicht Dutzende, sondern Hunderte und Tausende von Menschen sind jeden Tag um uns herum gestorben. Die Hälfte davon kam aus der Provinz Fujian, vor allem aus diesem Gebiet, West-Fujian. Ich finde daher viele bekannte Namen auf dem Denkmal. 1.114 Märtyrer aus der Provinz Fujian, davon 608 aus der Stadt Longyan, die meisten waren Angehörige der Hakka. 42 von ihnen kamen aus unserem Dorf, drei aus meiner Familie. In China gelten ‚fünf Generationen unter einem Dach‘ als ein glückliches Zeichen für eine Familie, aber bei uns kann man die Geschichte von ‚fünf Generationen auf einem Denkmal‘ hören. Das ist wirklich tragisch und heroisch. Wir leben jetzt viel besser als früher, zumindest müssen wir uns jetzt keine Sorgen mehr um Nahrung, Kleidung, Unterkunft und all diese Dinge machen. Das sind die Dinge, mit denen sie damals nicht mithalten konnten. Während der Neujahrsfeiertage erzählten uns die alten Leute immer, dass die Familien der Hauptlandbesitzer keine so gute Zeit hatten. Wir sind jetzt glücklich. Das ist das, was sie ihr ganzes Leben lang erhofft haben und wir haben es erreicht. Wir leben jetzt gut und glücklich, das ist das Wichtigste!“