Das „A hundred Year old Tee house“ mit roten Teppichen, blauen Wänden in Kashgar im Uigurischen Autonomen Gebiet Xinjiang, hat tatsächlich eine mehr als hundertjährige Geschichte hinter sich. Dort nehmen Touristen Teetassen in die Hände, genießen mit den Einheimischen gemeinsam den leckeren Tee und die uigurischen Spezialitäten und hören sich die urigurische Musik an.
Die Menschen in Xinjiang trinken schon seit langem Tee. Bereits in der Tang-Dynastie vor 1.400 Jahren war der Tee ein wichtiger Bestandteil des Lebens der Menschen in Xinjiang. Für die Xinjianger, die gerne gebratenes Fleisch essen, kann der Tee die Verdauung fördern und Vitamine sowie andere Mikronährstoffe liefern. Die verschiedenen ethnischen Gruppen in Xinjiang empfangen ihre Gäste oft mit Tee. Daher ist die Kultur des Teehauses in Xinjiang verwurzelt.
Den ganzen Nachmittag lang ist im „A hundred Year old Tee house“ heitere Musik zu hören. Die Touristin Wen tanzt dabei und sagt: „Die Musik des Saiteninstruments Rawap ist so laut und schön, als ob die Saiten aus Gold gemacht seien.“ Wen ist von der lebhaften Atmosphäre im Teehaus sehr begeistert. „Die Menschen in Kashgar sind so leidenschaftlich und gastfreundlich. Ich mag es hier sehr“, sagt Frau Wen.
Der vierte Besitzer des Teehauses Memetikrym Memeti hat vor rund zehn Jahren das Teehaus übernommen. Er sagt: „Am Anfang hatten wir nur sechs Tische. Nun gibt es in unserem Teehaus daneben noch fünf Kabinen. Früher kamen die Musiker ehrenamtlich zu uns. Nun haben wir eine Band angestellt.“ Memeti beauftragte auch einige professionelle Fotografen, die die Gäste fotografieren, sowohl in seinem Teehaus, als auch in der Altstadt Kashgar. Das Teehaus hat einen täglichen Umsatz von rund 2.000 Yuan RMB und kann höchstens rund 500 Kunden pro Tag empfangen. In der Hochsaison ist das Teehaus immer voll.
Der 80-jährige Abduresiti Alimu verkaufte in einem dem Teehaus gegenüberliegenden Laden Obst und Trockenfrüchte. Er sagt, er trinke schon sein ganzes Leben lang in dem Teehaus Tee. Seitdem er im vergangenen Jahr in den Ruhestand gegangen sei, komme er täglich ins Teehaus. „Früher war das Teehaus viel kleiner. Nun macht es ein immer besseres Geschäft.“ Der Flötenspieler Memeti Imin Ezzedzie spielt Flöte, seit er neun Jahre alt ist und lebt von dieser Fertigkeit, seitdem er 20 Jahre alt geworden war. Er sagt: „Nun spiele ich hier im Teehaus für die Gäste. Ich trinke auch gerne Tee und erhalte monatlich 3.000 Yuan RMB. Ich freue mich sehr über dieses Leben.“