Vor dem Tag der Hochschulaufnahmeprüfung 2021 wurde in einem Zug mit Gymnasiasten aus dem Großen Hinggan-Gebirge im Autonomen Gebiet der Inneren Mongolei zum 19. Mal die Pfeife gezogen und dann startete die Fahrt zum Prüfungsort.
Die Fahrkarte kostet 21,5 Yuan RMB und die Strecke beträgt 135 Kilometer. Diese Zugfahrt, der jährlich nur einmal stattfindet, ist für die Gymnasiasten aus der Gemeinde Dayangshu des Autonomen Banners der Oroqen der Stadt Hulunbuir der Inneren Mongolei ein besonderes Erlebnis. So etwas erleben andere Gymnasiasten vor der Hochschulaufnahmeprüfung nicht.
Das Autonome Banner Oroqen liegt im Nordosten der Stadt Hulunbuir, am südlichen Fuß des Großen Hinggan-Gebirges. Es ist die Siedlung der Oroqen, eine der der drei kleinsten ethnischen Gruppen in China. Da der Prüfungsort des Autonomen Banners Oroqen in der Gemeinde Alihe, dem Sitz des Banners, eingerichtet wird, müssen die Gymnasiasten in der Gemeinde Dayangshu jedes Jahr 100 Meilen bergiger Straßen überqueren, um an der Aufnahmeprüfung teilnehmen zu können.
Bevor es den Sonderzug für Hochschulaufnahmeprüfungen gab, mussten die Schüler und ihre Eltern wegen des lästigen Verkehrs mehrmals Busse und Züge nehmen und mehrmals umsteigen. Sie brauchten sechs bis sieben Stunden, um ihren Prüfungsort zu erreichen. 2003 wurde der Sonderzug deshalb in Betrieb genommen.
Han Hongju, die ihre Tochter vor vier Jahren mit dem Sonderzug zur Hochschulaufnahmeprüfung brachte, kommt frühmorgens mit ihrem Sohn zum Bahnhof. Sie sagt: „Meine Tochter wurde erfolgreich von der Universität der Inneren Mongolei aufgenommen, und ich hoffe, mein Sohn kann auch auf eine gute Hochschule gehen, wie seine Schwester.“
Schüler Wang Xiandong sagt: „Ich bin immer noch ganz entspannt, da ich den einzigen Sonderzug Chinas für die Hochschulaufnahmeprüfung genommen habe. Ich hoffe, dass dieser Sonderzug mir auch viel Glück bringen wird.“
Der Sonderzug hat zwar nur sechs Waggons, aber bisher schon mehr als 34.000 Oberschüler zum Prüfungsort gebracht. Der Sonderzug ist nun sogar mit Klimaanlagen ausgestattet. Früher gab es im Zug nur Schreibwaren und Medikamente für die Oberschülerinnen und Oberschüler. Nun fahren psychologische Berater, Ärzte, Polizisten und Freiwillige im Zug mit, um jegliche Bedürfnisse der Gymnasiasten zu befriedigen und notfalls schnell helfen zu können. Zugführer Gu Hewen fährt zum dritten Mal mit dem Sonderzug. Er sagt, er sei sehr stolz darauf, die Gymnasiasten zu ihrem Traum zu führen.