Zhangjiang befindet sich im Bezirk Pudong in der chinesischen Metropole Shanghai und ist gleichzeitig ein wichtiges Zentrum der nationalen Strategie für Wissenschaft und Innovation. In den vergangenen Jahren haben die Unternehmen hier zahlreiche Talente angestellt. Aber in Shanghai sind sowohl die Kaufpreise als auch die Mieten für Wohnungen ziemlich hoch, das Problem „Wohnungsnot“ hat die Einführung von Talenten eingeschränkt. Das Dorf Xinfeng in Zhangjiang hat die ungenutzten Häuser der Dorfbewohner renoviert und umgebaut und sie den Angestellten von Unternehmen angeboten. Diese Häuser haben jetzt einen neuen Name „Talent-Apartmenthaus“ und können den Unternehmen bei Einführung von Talenten sehr helfen.
Chen Yunjian arbeitet bei China State Construction Engineering Croup (CSCEC) und ist vor halbem Jahr ins Dorf Xinfeng eingezogen. „Vorher wohnte ich auch im sogenannten Talent-Apartmenthaus im Stadtzentrum. Ich kannte gar keine Nachbarn damals. Was mich jetzt am meisten am Leben im Dorf berührt, ist die menschliche Freundlichkeit. Die Leute hier kommen aus der ganzen Welt. Sowohl die Mieter wie ich, als auch die Dorfbewohner, wir allen fühlen uns wie eine Familie.“ Die Umgebung ist hier im Dorf auch sehr schön, in der Nacht kann man sogar Frösche quaken hören. „Tagsüber bin ich sehr beschäftigt, der Lebensrhythmus ist ziemlich schnell. Aber hier ist alles sehr langsam, meine Schlafqualität hat sich auch sehr verbessert. Ruhig bedeutet aber natürlich nicht rückständig. Hier ganz in der Nähe gibt es auch einen modernen Selbstbediendungs-24-Stunden-Supermarkt.“
Wegen der vielen Arbeit können die Angestellten zu traditionellen Familienfesten wie Frühlingsfest und Mondfest meist nicht in die Heimat fahren, um ihre Familie zu besuchen. Die Dorfbewohner haben sie in dieser Zeit immer nach Hause eingeladen, damit sie kein Heimweh haben. „Sie sind alle zu uns immer sehr freundlich. Ich bin in Beijing geboren und habe in den USA studiert. In meinem Leben habe ich vorher noch nie in einem südöstlichen Dorf das traditionelle Frühlingsfest erlebt. Es ist ganz anders als in Beijing, von den Sitten und Gebräuchen bis zum Essen. Es war eine schöne Erinnerung für mich.“ Xiong Xin ist in diesem Jahr wegen der Pandemie nicht nach Hause gefahren und hat erstmals was ganz Südchinesisches erlebt.
Für die Dorfbewohner in Xinfeng ist das Leben irgendwie auch anders als vorher. Die Jugendlichen wollen in der Großstadt arbeiten und hier im Dorf wohnen nur alte Menschen. Seitdem die jüngeren Angestellten hier eingezogen sind, ist die Atmosphäre hier lebendiger geworden. „Wenn ich die jungen Leute hier täglich sehe, fühle ich mich wirklich fast so wie, wenn ich meine Tochter sehe. Sie sind ungefähr im gleichen Alter. Wenn ich mit ihnen plaudere, kann ich auch mehr von dieser Generation verstehen und mehr über meine Tochter wissen.“ Das Gefühl von Li Xiulian ist hier im Dorf sehr repräsentativ.
Das Talent-Apartmenthaus ist nicht nur ein Haus, sondern eine Brücke, die das Leben von Städten und Dörfern verbindet.