Chinesische Archäologen haben während einer kürzlich durchgeführten Ausgrabung in der Qulong-Stätte im südwestchinesischen Autonomen Gebiet Tibet mehrere neue Funde gemacht, die wichtige Hinweise auf die früheste indigene Kultur auf dem höchsten Plateau der Welt liefern.
Archäologen des tibetischen Forschungsinstituts für den Schutz von Kulturgütern, des Archäologischen Forschungsinstituts der Provinz Shaanxi und der Nordwest-Universität Chinas haben in den vergangenen vier Jahren eine Reihe von archäologischen Ausgrabungen und Forschungen an der prähistorischen Qulong-Stätte durchgeführt, die mehr als 100.000 Quadratmeter umfasst und aus zwei großflächigen Ruinen von konzentrierten Siedlungen besteht.
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Aus dem 8. Jahrhundert v. Chr. stammend, beherbergt die Qulong-Stätte, die 4.400 Meter über dem Meeresspiegel liegt, reiche Überreste und kulturelle Relikte wie Höhlenwohnungen, Höfe, Häuser, Steinrelikte, Pagoden, Grotten und buddhistische Tempel.
In einigen Gräbern, die 2500 bis 2800 Jahre alt sind, haben Archäologen bis August vergangenen Jahres Muschelornamente ausgegraben, die von Menschenhand durchlöchert worden waren. Es handelt sich um 16 verschiedene Arten diese Ornamente und mit insgesamt 98 Exemplaren um die größte Anzahl von südasiatischen Muscheln, die jemals auf dem Qinghai-Tibet-Plateau und in den umliegenden Gebieten gefunden wurden. Die Funde weisen auf einen regen kulturellen Austausch zwischen dem westlichen Teil des Qinghai-Tibet-Plateaus und dem alten Südasien hin.
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An der Fundstelle im Kreis Zanda, Präfektur Ngari, kamen die Experten auch bei der Erforschung der Bedeutung der riesigen Felsbrocken voran, die im Hochland verstreut liegen. Dazu gehören auch Fundamentsteine sowohl für Camping- als auch für dauerhafte Wohnsitze im Außenbereich der beiden konzentrierten Siedlungen.
„Solche Ruinen aus Steinen und riesigen Felsblöcken sind auf dem gesamten eurasischen Kontinent zu finden. In Tibet haben wir festgestellt, dass sich die meisten von ihnen im Norden der Regionen Qiangtang und Ngari befinden“, sagte der Archäologe Zhang Jianlin von der Nordwest-Universität.
Darüber hinaus haben die Archäologen auch mehr über die Anordnung der Felsblöcke am Ufer eines nahe gelegenen Sees erfahren. Die Strukturen, die fast 3.000 Jahre zurückverfolgt werden können, sollten ein Zeichen für die frühesten Verbindungen der Region mit den Graslandstämmen im Norden darstellen, so die Experten.