„Es gab in unserer Schule über 60 arme Schüler, manche von ihnen waren eigentlich Waisenkinder. Sie waren arm oder ihre Eltern jobbten auswärts und die Kinder waren jahrelang allein zu Hause. Sie hatten keine Chance, Milch zu trinken.“ Eine solche Situation ist in unentwickelten Regionen wie Qinghai und Ningxia häufiger anzutreffen. 2017 starteten das Ministerium für Landwirtschaft und ländliche Angelegenheiten und der chinesische Verband der Milchwirtschaft die gemeinnützige „China Wellness Milk Action“.

Bis zum Jahr 2020 haben die größten 20 Milchunternehmen Chinas an 27 Provinzen im Land Milchprodukte im Wert von 215 Millionen Yuan RMB (27,3 Mio. Euro) gespendet, wovon 5,88 Millionen Schüler profitierten. Das Verantwortungsgefühl der nationalen Milchunternehmen zeigte sich dabei.

Noch vor drei Jahren konnte die Hälfte der Schüler in der Grundschule im Bezirk Jiangning der ostchinesischen Stadt Nanjing nicht regelmäßig Milch trinken. Jetzt gehört Milch zum Alltagsleben.

Tan Ling, die stellvertretende Vorstandvorsitzende des Milchunternehmens Nanjing Weigang Dairy, sagt, als sie vor 21 Jahren als Verkäuferin angefangen habe, befinde das Land in einer Zeit der Reformen in der Milchindustrie. „Als ich ein Kind war, war Milch etwas, woran ich nicht einmal denken konnte. Ich konnte nur Reissuppe trinken“, sagt Tan wörtlich.

Mit der Reform und Öffnung sind auch Milchprodukte allmählich zu normalen Konsumgütern geworden. Nachdem Tan Ling zur Managerin aufgestiegen war, behielt sie eine besondere Gruppe im Auge: „Viele Kinder in abgelegenen Gegenden können keine Milch trinken, es gibt arme Familienverhältnisse, die es sich nicht leisten können, und einige Waisen haben niemanden, der Milch für sie kauft, also schicken wir den Kindern Milch über die Schulen. Mit dieser Aktion gibt es mehr Wege zur Spende.“ Es wird davon ausgegangen, dass sich nach dem Start der „China Wellness Milk Action“ immer mehr Molkereiunternehmen beteiligen und ihre eigenen fürsorglichen Aktionen starten, sodass Milch und Kinder einander näher kommen.

Gegenwärtig ist der Pro-Kopf-Verbrauch von Milchprodukten in China von weniger als sechs Kilogramm vor 20 Jahren auf heute 36 Kilogramm gestiegen. Um den Kindern zu helfen, gesunde Milch-Trink- und wissenschaftlich fundierte Ernährungsgewohnheiten zu entwickeln, werden diese Molkereiunternehmen Schüler, Eltern und Lehrer einladen, den Produktionspark gemeinsam zu besuchen, zusätzlich zur regelmäßigen Lieferung von Milch an Kinder.

Essenspiele, das Zeichnen von Milchkarten, das Bemalen von Milchkartons mit der Hand, das Beobachten, wie Milchkartons am Fließband hergestellt werden – alles im Produktionspark zieht Kinder an. „Wir helfen ihnen durch Spenden, dass sie regelmäßig Milch trinken können. Für das Wachstum der Kinder ist die Ernährung das A und O, und wir organisieren oft nahrhafte Mahlzeiten, damit die Eltern mitmachen können“, sagt ein Mitarbeiter des Milchunternehmens.