Mit Hühnerzucht konnte man im Dorf in Yuwan nur schwer seinen Lebensunterhalt bestreiten. Das änderte sich, als mit einer Abendschule frische Ideen und praktische Tipps ins Dorf kamen. Hier die ganze Geschichte:
Hu Qiurong ist eine Bäuerin des Dorfs Yuwan der Stadt Qingyuan im Norden der Provinz Guangdong, die früher um ihre Existenz und für ihre Kinder kämpfen musste. Hu Qiurong erinnert sich: „2007 war die schwierigste Zeit. Mein Mann war krank und insgesamt für gut zehn Jahre bettlägerig. Die Schulden von mehreren hundert tausend Yuan konnten nicht zurückgezahlt werden. Die Kosten für die medizinische Betreuung betrugen monatlich 6.000 bis 7.000 Yuan. Meine Kinder mussten zur Schule gehen. Unter diesen Umständen musste ich täglich 20 Stunden arbeiten und konnte nur drei bis vier Stunden schlafen.“
Heute ist das ganz anders: Hu Qiurong sammelte am Vormittag in ihrer Hühnerfarm Hühnermist ein, den sie als Düngemittel an Anbaubasen verkaufen wird. Der Hühnermist von 90 Tagen kann ihr 4.000 bis 5.000 Yuan zusätzlich einbringen. „Ich freue mich, dass ich dadurch auch Geld verdienen kann.“ Das ist aber längst nicht alles: Hu Qiurong züchtet inzwischen mehr als 30.000 Qingyuan-Hühner. Im vergangenen Jahr konnte sie schon rund 300.000 Yuan verdienen. Sie selbst habe sich so etwas in den vielen schweren Jahren in der Vergangenheit gar nicht vorstellen können, erklärt die erfolgreiche Bäuerin.
Wie ihr geht es vielen lokalen Bauern dank einer klugen Unterstützungspolitik des Staats. Durch die Zucht der spezifischen „Qingyuan-Hühner“ konnten sie sich dort im Dorf nicht nur von der Armut befreien, sondern viele auch endlich ein Leben mit bescheidenem Wohlstand führen.
Damals, als Hu Qiurong 20 Stunden am Tag für ihre Familie schuftete und nicht wusste, wie sie die Schulden zurückzahlen konnte, gab es entscheidende Veränderungen im Dorf Yuwan: Es wurde eine Abendschule für berufliche Kompetenzen errichtet. Dort steht den Dorfbewohnern seitdem unentgeltlich eine Ausbildung zum Erwerb verschiedener beruflicher Kompetenzen zur Verfügung. Die Lehrer der Abendschule kommen von mehreren Hochschulen in der Provinz Guangdong, und manche sind Agrarexperten mit unterschiedlichen Fachrichtungen. Hu Qiurong lernte dort endlich, wie man Qingyuan-Hühner rentabel züchten kann. Die Zucht der Qingyuan-Hühner ist im Dorf verbreitet. Gemäß der Unterstützungspolitik werden dort nun den Züchtern unentgeltlich Küken gegeben und diese nach einer viermonatigen Zucht auch von dortigen Top-Unternehmen zum Weiterverkauf gekauft. Dadurch haben die Dorfbewohner keine Sorgen mehr.
2019 hat sich Hu Qiurong mit den Diskontkrediten und der technologischen Unterstützung der Regierung von ihren Freunden mehr als 600.000 Yuan geliehen und eine zirka 3.000 Quadratmeter große Hühnerfarm aufgebaut. Im folgenden Jahr konnte sie dadurch schon mehr als 200.000 Yuan verdienen. In der Abendschule hat Hu Qiurong auch Finanz-Kenntnisse erworben. Sie hat auch Geld in den frisch im Dorf errichteten Teeplantagen investiert und kann jährlich zusätzlich Dividenden von 5.000 bis 6.000 Yuan erhalten.
Mittlerweile haben im Dorf Yuwan bereits mehr als 700 Bewohner eine berufliche Weiterbildung in der Abendschule absolviert. 30 Dorfbewohner haben dort sogar einen entsprechenden Hochschulbildungsgang erhalten. Zudem haben einige Dorfbewohner fachliche Zertifikate als Kinderpfleger und Elektrotechniker erworben. Mit einer Erhöhung der beruflichen Kompetenzen der Dorfbewohner wird die Branchenentwicklung des Dorfs weiter stetig beschleunigt.