Eingelegte Linsen bringen Bauern bescheidenen Wohlstand

2021-04-19 08:00:00

Die Linsen wurden entstielt, gereinigt und abgeschnitten, dann in eine Schüssel gegeben, gesalzen und geknetet. Wie üblich legte die Dorfbewohnerin Luo Zhijuan, an diesem Tag Linsen bei einer Genossenschaft für Gemüseanbau und -verarbeitung ein. Die Genossenschaft befindet sich im Dorf Leitang im Landkreis Liucheng im südchinesischen Autonomen Gebiet Guangxi der Zhuang-Nationalität.

„Bei der Gemüseverarbeitung kann ich hier mehr als 3.000 Yuan RMB pro Monat verdienen.“ Luo Zhijuan erzählte Medienvertretern, dass ihre Familie statt Zuckerrohr nunmehr Linsen anbaue, die dann von der Genossenschaft gekauft würden, wo Luo Zhijuan in ihrer Freizeit arbeite. Eigenen Angaben zufolge hat sie dadurch ein Jahreseinkommen von 60.000 Yuan RMB. Mittlerweile sei ihre Familie aus dem ursprünglichen baufälligen und gefährlichen Haus in einen Neubau umgezogen. Die verarmte Familie habe nunmehr aber auch einen großen Farbfernseher, einen Kühlschrank und eine Waschmaschine gekauft.

Im Dorf Leitang gibt es mehrere Bauernhaushalte, die inzwischen zu einem bescheidenen Wohlstand gelangt sind. Leitang war zuvor das größte verarmte Dorf im Landkreis Liucheng mit einer Armutsquote von fünfzehn Prozent. Nunmehr wurde das Dorf komplett aus der Armut herausgehoben. Viele Bauernhaushalte haben ihre alten Häuser abgerissen und neue Gebäude gebaut. Die Dorfstraßen wurden befestigt und Straßenlaternen installiert. Alle Haushalte sind mittlerweile ans Leitungswasser-Netz angeschlossen.

„Früher haben wir keinen Ausweg aus der Armut gefunden, wir konnten nur Zuckerrohr anbauen und unser Einkommen war sehr knapp,“ sagte Luo Zhijuan, „Jetzt hilft uns die Gemüseverarbeitungsgenossenschaft, einen richtigen Ausweg zu finden, und wir werden immer zuversichtlicher.“

Reisnudeln, „Luoshifen“, sind eine traditionelle Spezialität im Autonomen Gebiet Guangxi. Sie sind wegen ihres besonderen Geschmacks bekannt. Die Einheimischen essen seit jeher Reisnudeln zum Frühstück, weshalb es in jeder Straße der Stadt Guilin Reisnudelgeschäfte gibt. Die Nudeln sind rund, dünn und zäh. Zu ihren duftigen und aromatischen Zutaten gehören in erster Linie eingelegte Linsen. Darin sah Jiang Zuofang, Parteisekretär des Dorfs Leitang, eine Chance für die Linderung der Armut hiesiger Bauern. So hat Jiang die Bauern zum Linsen-Anbau organisiert und eine Gemüse-Verarbeitungsgenossenschaft gegründet.

Im vergangenen Jahr baute das Dorf insgesamt sieben Millionen Kilogramm Linsen an. Zwei Millionen Kilogramm geerntete Linsen wurden von der Genossenschaft verarbeitet, was einen Gesamtgewinn von achtzehn Millionen Yuan RMB ergab. Mittlerweile hat die Genossenschaft Verkaufsverträge mit sechs lebensmittelverarbeitenden Unternehmen abgeschlossen. Der dadurch erzielte Umsatz betrug im vergangenen Jahr mehr als sechs Millionen Yuan RMB.

„Früher waren die Dorfbewohner sehr arm, aber jetzt sind fast alle Familien in neue Häuser eingezogen“, sagte Su Bao Xiong, ein Dorfbewohner. Noch vor ein paar Jahren lebte die vierköpfige Familie von Su Bao Xiong in einem baufälligen Lehmziegelhaus und hatte eine schwere Zeit. Nunmehr haben sie mit den Einnahmen aus dem Linsenanbau ein neues zweistöckiges Gebäude gebaut. Seinen Angaben zufolge hat sich das Leben der Dorfbewohner dramatisch verändert.

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