Wenn Sie entlang des Kulturkorridors des Fischerdorfes im Bezirk Luohu der Stadt Shenzhen wandern, können Sie nicht nur die Veränderungen des Dorfaufbaus und der Umstrukturierung sehen, sondern auch eine internationale Wohnungsgemeinschaft im Gartenstil. Vor dem Kulturplatz des Fischerdorfes spielen kleine Kinder Seilspringen und Basketball. Das Servicezentrum des Fischerdorfes beherbergt nicht nur eine Bibliothek, sondern auch einen Aktivitätsraum, ein kommunales Gesundheitszentrum und das Betreuungszentrum für ältere Menschen. Durch die Reform und Öffnung und die Umgestaltung der Altstadt hat sich das Fischerdorf stark entwickelt.
Die 1992 gegründete Yufeng Aktiengesellschaft ist eine der ersten Dorf-Aktiengesellschaften in China. Huang Xingyan, stellvertretender Geschäftsführer, sagt: „Vor 1949 gab es hier kein Fischerdorf. Die Fischer trieben immer auf dem Meer herum und lebten an keinem festen Ort. Die Boote waren ihr Zuhause, und mehrere Boote zusammen waren ein Dorf. Um die Fischer an Land umzusiedeln, wurde das Fischerdorf geboren.“
Huang Xingyan erklärte, dass die Fischer damals nach Hongkong fahren konnten, um dort Schutz zu finden und Haushaltswaren zu tauschen, während sie ansonsten das ganze Jahr über auf dem Meer trieben. Er sagte: „Die Fischer waren mit dem Kapitalbetriebsmodell und den Produktionsmethoden vertraut. Und zusammen mit der Unterstützung der nationalen Politik in einer späteren Phase ergriffen die Fischer die Gelegenheit der Reform und Öffnung und bauten schnell ihre eigene Transportflotte auf.“
In nur zwei Jahren nach der Einführung der Reform- und Öffnungspolitik gründeten die Fischer eine Fabrik zur Bearbeitung der Materialien, bauten eine Transportflotte auf, organisierten Kapital von Banken und der Gesellschaft für die Produktion und erzielten so ein Einkommen von zehntausend Yuan pro Haushalt, was als ein Wunder in der Anfangsphase der Reform und Öffnung in China angesehen wurde.
Vor der Umgestaltung der Altstadt war das Fischerdorf ein eher schmutziges und unorganisiertes städtisches Dorf. Auch die Gebäude waren alt, ungeordnet und rückständig. 2001 sammelten die Dorfbewohner mehr als 3,5 Millionen Yuan für die Umgestaltung ihres alten Dorfes, das abgerissen und dann wieder aufgebaut wurde. Nun ist es eine schöne gartenähnliche internationale Wohngemeinschaft.
Das Fischerdorf hat auch viele Einwohner von Hongkong angelockt, sich hier niederzulassen. In den 1960er und 1970er Jahren waren viele Bewohner von Shenzhen gezwungen, aus Hongkong zu fliehen, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Heute stammen fast 20 Prozent der Bewohner des Fischerdorfes aus Hongkong.