Im Verlauf des diesjährigen Qingming-Festes konnte die wegen der COVID-19-Pandemie lange aufgestaute Reiselust der chinesischen Touristen befriedigt werden. Offiziellen Angaben zufolge wurden während der dreitägigen Ferien bis zu 102 Millionen Reisen unternommen. Der Anstieg der Reisezahl betrug 144,6 Prozent gegenüber dem vergangenen Jahr und erreichte damit wieder 94,5 Prozent des Niveaus vor der Pandemie. In etlichen Reiseorten herrschte sogar ein großer Andrang.
Wie das Beijinger Zentrum für die Parkverwaltung am Montag mitteilte, haben während des dreitägigen Qingming-Fests mehr als 1,64 Millionen Touristen städtische Parks besucht, darunter den Sommerpalast, den Himmelstempel, sowie den Beihai- und Jingshan-Park. Auch beim Chinesischen Gartenmuseum war eine touristische Erholung zu spüren. Die Zahl der während der Festtage in Beijing weilenden Touristen entspricht einem Anstieg von 197 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
In einer jüngsten Mitteilung des chinesischen Ministeriums für Kultur und Fremdenverkehr hieß es, dass sich die Auslastung der Reiseziele und die Zahl der Übernachtungen in Hotels und Ferienbauernhöfen bereits dem Niveau vor dem Ausbruch der Pandemie angenähert hätten.
Chinesische Urlauber nutzten die drei Feiertage vor allem, um die Grabstätten ihrer Vorfahren zu besuchen oder kurze Frühlingsreisen zu unternehmen. Qingming ist ein traditionelles chinesisches Fest zum Gedenken an die Verstorbenen.
Hinzu kamen Tourismusziele mit traditioneller chinesischer Kultur und historisch bedeutsamen Attraktionen. Auch die so genannten Roten Reise-Attraktionen, darunter zahlreiche Gedächtnisparks an revolutionären Stätten in Zunyi, Yan‘an, Xiangtan, Nanchang und Jinggangshan waren bei den Touristen, vor allem bei den jungen Menschen sehr beliebt, gaben mehrere Reisebüros an.
An der legendären Ruinenstätte Sanxingdui in der südwestchinesischen Provinz Sichuan wurden in letzter Zeit einige neue bedeutende Entdeckungen gemacht, die helfen, die kulturellen Ursprünge der chinesischen Nation zu erhellen. Die neuen Entdeckungen haben mittlerweile das Interesse der chinesischen Touristen an der Archäologie erweckt. Das Sanxingdui-Museum ist daher bereits zur beliebtesten Attraktion des Landes geworden. Angaben des Amts für Fremdenverkehr bei der Provinzregierung zufolge hat das Museum allein am Samstag mehr als 10.700 Besucher gezählt. Das sind 386 Prozent mehr als am gleichen Tag des vergangenen Jahres.
Lan Xiang, Direktor des Online Tourism Data Research Institut(Qunaer.com), sagte: " Nunmehr kann man wohl davon ausgehen, dass die unterdrückte Reisenachfrage der chinesischen Urlauber im Großen und Ganzen nachgeholt worden ist.“
Angesichts der nahenden Hochsaison und der flächendeckenden Impfung der Bevölkerung werde die Tourismusbranche während der bevorstehenden Maifeiertage und der Sommerferien eine Welle groß angelegter Erholung einläuten. „Nicht nur die traditionell beliebten Reiseziele werden sich vollständig erholen, auch bei den so genannten Nischen-Attraktionen kann man ein Aufleben erwarten. Urlaubern mit Reiseplänen wird daher empfohlen, ihre Flüge und Hotels im Voraus zu buchen“, sagte Lan Xiang.