Die 45-jährige Liu Ying ist Bäuerin und sie hatte schon immer ihr eigenes Ackerland. Aber vor ihrem 44. Geburtstag hatte sie noch nie selbst Ackerbau getrieben, weil es für sie zu hart war und sie damit auch nicht viel verdienen konnte. Deshalb arbeitete sie vorher als Wanderarbeiterin in Großstädten.
Im letzten Jahr hat die Kreisstadt Shuangjiang eine Firma „Chongqing United Farming Agricultural Development Co. Ltd“ gegründet und alle Bauern von 21 Dörfern sind jetzt Aktieninhaber von dieser Firma.
„Seitdem habe ich großen Enthusiasmus. Täglich kann ich durch den Ackerbau 60 Yuan RMB (7.5 Euro) bekommen und monatlich dann mehr als 1500 Yuan. Es ist viel besser als vorher.“ Liu Ying bleibt deshalb zu Hause und arbeitet täglich auf ihrem Acker. Ihr jüngerer Sohn geht noch in die Grundschule, ihr Mann und ihr größerer Sohn arbeiten in einer Fabrik. „Das Geld ist für die ganze Familie schon genug. Ich fühle mich jetzt wirklich glücklich, da wir alle zusammen unter einem Dach leben können. Vorher konnte ich meine zwei Söhne nur einmal pro Jahr sehen.“
Die neue Kollektivwirtschaft hat viele Wanderarbeiter wie Liu Ying von verschiedenen großen Städten in ihre Heimat zurückgeholt. Der 37-jährige Bauer Quan Qingjie hat seine Heimat vor 18 Jahren verlassen. „Ich kann mich jetzt noch daran erinnern, dass meine Füße in meiner Kinderzeit täglich ganz mit Schlamm bedeckt waren. Aber seht mal! Es gibt jetzt in jedem Dorf hier eine Straße und für die Jugendlichen sind sie einfach der Weg zu neuen Chancen.“
Quan Qingjie hat vorher nie Ackerbau getrieben und fängt jetzt an, diese Technik zu lernen. Da er in der Großstadt länger als 15 Jahre gelebt hat, kennt er auch viele neue Techniken und Bewerbungsmodelle. „Ich habe ein bisschen Geld gespart und will mit diesem Geld die Verkaufsmöglichkeiten vermehren. Landwirtschaftliche Produkte wie Kürbis und chinesische Blütenpfeifer sind hier wirklich sehr gut, aber leider nicht bekannt. Ich habe selbst auch Live-Streaming schon mal probiert und will jetzt diese Erfahrungen hier mit anderen Bauern teilen.“