Junges Akademikerpaar betreibt Biolandwirtschaft in den Bergen

2021-03-30 08:00:00

Tagsüber auf dem Feld arbeiten und abends Agrarprodukte per Livestreaming verkaufen, so sieht der Alltag eines jungen Bauernehepaares aus. Ke Jiahua und seine Ehefrau Zhou Xi sind beide Absolventen der renommierten Tongji-Universität. Nach dem Uniabschluss hat sich das Ehepaar entschieden, in die Heimat von Ke Jiahua zurückzukehren, einem Ort tief in den Bergen in Zhangzhou in der Provinz Fujian, um dort Biolandwirtschaft zu betreiben…

Ke Jiahua begann 2009 sein Studium für Verkehr und Transport an der Tongji-Universität in Shanghai. Im darauf folgenden Jahr gründete er an der Uni eine Landwirtschaftsgesellschaft. Zusammen mit anderen Gesellschaftsmitgliedern baute er auf einem Stück Land auf dem Campus Gemüse an, das er dann an die Professoren lieferte. Nach Abschluss seines Studiums setzte er auf dem vier Hektar großen Stück Land im Campus den Gemüseanbau fort und ließ in Shanghai seine eigene Gemüsemarke „Jinong Jiayuan“ registrieren. Sich an seine Existenzgründung im Campus zurückerinnernd sagt Ke Jiahua:

„Das Startkapital war anfangs nicht ausreichend genug. Ich fuhr auf einem Dreirad, um mein Gemüse zu den Professoren nach Hause zu bringen. Das Gemüse gefiel ihnen sehr. Das war eben der Grund, warum ich weitergemacht habe.“

Ke Jiahua hat, wie er berichtet, im vergangenen Jahr aufgrund der COVID-19-Pandemie für längere Zeit bei seinen Eltern auf dem Land gelebt. Er fand die Umwelt in den Bergregionen besonders geeignet für den ökologischen Anbau. So entschied er sich, zur Existenzgründung in seine Heimat zurückzukehren. Ke sagt:

„Die ökologischen Bedingungen in Bergenregionen sind ausgezeichnet. Dort gibt es süßes Bergquellwasser, saubere Luft und klaren blauen Himmel. Es ist eine glückliche Sache, Verwandte und Freunde mit Gemüse und Obst zu versorgen, die in frischer Luft und auf gesundem Boden gewachsen sind und mit klarem Wasser bewässert werden.“

Auch Zhou Xi hält den Ökoanbau für eine sinnvolle Sache. Als Mutter fühlt sie sich dazu verpflichtet, den Esstisch der eigenen Familie, aber auch den anderer Familien sicher zu decken.

Allerdings verlief der Weg zur Ökolandwirtschaft keinesfalls reibungslos. Zu den Herausforderungen gehörten beispielsweise die Lösung des Schädlingsproblems, der niedrige Ertrag im Vergleich zu Treibhausgemüse und negative Wettereinflüsse wie Unwetter und Dürren.

Um Qualitätsagrarprodukte anzubauen, muss man ständig lernen, praktizieren und erforschen. „Jedes Huhn und jedes Gemüse gehört zu meiner Familie“, meint Zhou Xi. Sie hielt den Wachstumszustand der Pflanzen und Tiere mit ihrer Kamera fest, um Wachstum und Eigenschaften genau zu beobachten. Gleichzeitig lernte sie auf sozialen Netzwerkplattformen viele Bauern der jüngeren Generationen kennen und tauschte mit ihnen Anbauerfahrungen aus.

Dank der Bemühungen des jungen Paares haben sich immer mehr Dorfbewohner am biologischen Anbau beteiligt.

„Wir beliefern Großstädte mit über 30 Sorten von Gemüse. Inzwischen kann das Angebot die Nachfrage aber kaum noch decken“, sagt Ke Jiahua. Während Internet-Livestreamings erzählt er über das Leben in den Bergen und begeistert mehr Menschen für sicheres frisches Gemüse.

„Die ländlichen Gebiete sind eine Welt, die unendliche Möglichkeiten bietet“, sagt Ke Jiahua. Der Ökoanbau und die Viehzucht trügen zur Einkommenssteigerung der Dorfbewohner bei. Er hoffe, dass sich mehr junge Menschen für die Biolandwirtschaft interessieren werden.

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