Tibet: Bessere Lebensbedingungen für Mönche in der neuen Ära

2021-03-28 09:00:00

Foto von VCG

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Im Alter von 13 Jahren begann Kalden sein Leben als Mönch im Rinchenling-Tempel in dem westchinesischen Autonomen Gebiet Tibet. In den vergangenen 27 Jahren hat er eine enorme Verbesserung der Lebensbedingungen erlebt.

Der Tempel, in dem Kalden lebt, wurde im Jahr 1416 erbaut. Er liegt etwa 100 Kilometer östlich von Lhasa und befindet sich mehr als 4.000 Meter über dem Meeresspiegel. Derzeit leben dort 15 lamaistische Mönche, aber früher war das Tempelleben nicht so komfortabel wie heute.

„Als ich das erste Mal hierher kam, mussten sich zwei oder drei Mönche einen Schlafsaal teilen und es gab nur wenige Kochutensilien und einen Mangel an Büchern“, sagte Kalden. Damals habe es im Tempel kein Leitungswasser gegeben und die Mönche mussten sich abwechseln, um Wasser aus einem etwa ein Kilometer entfernten Fluss zu holen. Kalden zufolge wurde sein Essen von seiner eigenen Familie bereitgestellt. „Jedes Mal, wenn ich nach Hause ging, brachte ich Lebensmittel wie Zanba (Gerstenmehl) und Ghee mit“, sagte er.

Im Jahr 2014 wurden mit Unterstützung der Regional- und Bezirksregierungen 300.000 Yuan RMB (38.730 Euro) für die Verbesserung der Schlafräume des Tempels bereitgestellt. Im Mai 2015 wurde ein neues Schlafsaalgebäude fertiggestellt, sodass nun alle Mönche ihre eigenen Zimmer hatten. Außerdem ist die Beschaffung von Nahrung und Wasser kein Problem mehr. Im Jahr 2011 erhielt der Tempel Zugang zu Leitungswasser und ein Jahr später konnten Kalden und seine Altersgenossen in einer Cafeteria essen, die eine Vielzahl von Gerichten anbietet. Auch andere Einrichtungen wie ein Leseraum, ein Badehaus und eine Krankenstation wurden im Tempel eingerichtet. Kalden und andere Mönche erhalten darüber hinaus ein monatliches Taschengeld von etwa 800 Yuan (103 Euro), was ausreicht, um ihre täglichen Ausgaben zu decken.

In Tibet gibt es derzeit 1.787 religiöse Stätten für die Praxis des Lamaismus und mehr als 46.000 Mönche und Nonnen. Alle Mönche und Nonnen in der Region sind durch das Sozialversicherungsnetz abgesichert. Die Mönche sind inzwischen Fans von Smartphones. Beispielsweise nutzt Kalden im Alltagsleben gerne WeChat und die Kurzvideo-Plattform Douyin, um mit der Außenwelt in Kontakt zu treten. Kalden sagt: „Wir leben in einer neuen Ära. Ich fühle mich gesegnet, diese Ära des Friedens und des Wohlstandes zu erleben.“

Thubten Jampa, ein 43-jähriger Mönch, der im Rinchenling-Tempel lebt, empfängt auf seinem Smartphone die neuesten Updates über COVID-19 in der ganzen Welt. „Wir beten seit dem vergangenen Jahr jeden Tag für die von der Pandemie Betroffenen“. Im vergangenen Monat sei er aufgeregt gewesen, als er auf WeChat ein Foto eines Bekannten gesehen habe, das vor der Großen Halle des Volkes in Beijing aufgenommen worden war. Sein Freund habe eine Auszeichnung für herausragende Bemühungen im Rahmen der Armutsbekämpfungskampagne des Landes erhalten. „Mönche sind auch Bürger des Landes. Ich bin sehr glücklich, dass ich zusammen mit dem ganzen Land die Armut abgeschüttelt habe“, sagte Thubten Jampa.

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