Für den Pianist Lang Lang ist das Leben kein 100-Meter-Rennen, sondern ein Marathon. Er hofft, dass er sich weiter verbessern kann.
Am 15. März gab der weltbekannte Pianist Lang Lang den Schülern in dem Dongyuan Theaterhaus in Beijing einen Klavierkurs. Lang Lang verriet während des Kurses nicht nur seine Erlebnisse beim Klavier-Spielen, sondern auch seine persönlichen Ansichten über das Leben.
Lang Lang hatte sich für mehr als ein Jahr von der Bühne zurückgezogen, da seine linke Hand eine chronische Entzündung hatte. Für Lang Lang war dieser „lange Urlaub“ eine große „Beule“ in seiner Karriere. Er sagte: „Mit diesem Erlebnis habe ich bemerkt, dass die Welt eine Schattenseite hat. Damals haben viele Leute schlechte Wörter gesagt, die mich tief verletzten. Ich war äußerlich stark, innerlich aber sensibel. Manchmal war ich sehr leicht getroffen. Als ich in diesen 16 Monaten an die erste Phase meines Lebens zurückdachte, habe ich bemerkt, dass ich etwas nachdenken sollte, nicht über die Aktion, sondern über die Mentalität. In der Vergangenheit hatte ich immer das Gefühl, dass das Leben ein 400-Meter-Rennen ist. Je schneller, desto besser. Ich betrachtete es als einen ‚Blitzkrieg‘, was relativ radikal ist. Nachdem ich Vater geworden bin, bin ich eher der Ansicht, dass das Leben ein Marathon ist.“
Lang Lang sagte, dass er früher ungeduldig gewesen sei. Er habe sich immer unter Druck gesetzt, aber er wollte jetzt ein bisschen Spielraum für sich bekommen. „Ich hoffe, dass mein Kunstniveau in Zukunft jedes Jahr besser werden kann. Früher wusste ich nicht, warum ich Spielraum für mich haben und mein Bestes tun sollte. Jetzt glaube ich, dass ich nicht meine Kraft überziehen muss, wenn es unnötig ist, damit ich Schritt für Schritt vorwärtskommen kann. Der schnellste Mann der Welt ist Usain Bolt. Als er in einem Rennen das Ziel erreichte, schaute er kurz zurück. Das Gefühl gefällt mir sehr. Ich will immer Fortschritte erzielen. Ich bin jetzt 38 Jahre alt. Ich glaube, dass ich im Alter von 50 Klavier besser spielen kann, wahrscheinlich nicht auf der technischen Ebene, sondern auf der psychischen Ebene.“