Was kann man alles mit Bier erleben? Im Tsingtao Biermuseum ist die Zahl der Erfahrungen fast unbegrenzt.
„Hier ist Braumeister Hans Christian August. Er misst jetzt den Zuckergehalt im Sud“, erklärt Li Ning, Führer im Museum und zeigt auf die holographische Projektion eines Films. In dem Film dreht sich der Braumeister August plötzlich um und schüttet ein Glas Bier aus. Dann können die Touristen sofort spezielles Bier-Aroma in der Luft riechen. August produzierte 1903 hier das erste Tsingtao-Bier.
Die Adresse „Dengzhou Straße 56, Tsingtao“, wo das Tsingtao-Bier ursprünglich produziert wurde, steht auf dem Etikett jeder Flasche Tsingtao-Bier. Heute befinden sich hier die erste Tsingtao Bierfabrik und das Tsingtao Biermuseum. 2003 wurde eine alte Brauerei in das Tsingtao Biermuseum umgebaut und empfängt seitdem Besucher.
Während des diesjährigen Frühlingsfests gab das Tsingtao Biermuseum den Stadtbewohnern, die das Fest in Tsingtao feierten, einen Rabatt von 50 Prozent auf die Eintrittskarten. Jeden Tag kamen durchschnittlich 500 bis 600 Besucher. „Die Touristen können nur mit ihrer ID-Karte das Ticket kaufen. Sie sind relativ jung - das Durchschnittsalter unserer Touristen ist 32 Jahre“, sagt Jiang Wei, der stellvertretende Direktor des Tsingtao Biermuseums.
In dem Museum kann man nicht nur die Produktionslinie, die hundertjährige Geschichte des Tsingtao-Biers und die Entwicklung der chinesischen Bierindustrie kennenlernen, sondern auch viel über die abwechslungsreiche Bierkultur erfahren.
Im Bereich der Bierverkostung werden verschiedene Gläser verwendet, damit die Besucher verschiedene Biersorten probieren können. Das Glas für reines Fassbier ist flötenförmig, das Glas für Stout ist tulpenförmig und das Glas für Weißbier ist unten schmal und an der Öffnung breit … „Wir haben mehr als zehn Arten von Biergläsern entworfen. Mit dem richtigen Glas können die verschiedenen Farben, Aromen und der Geschmack am besten zur Geltung kommen und es kann auch das Biertrinken schöner und feierlicher machen“, sagt Jiang Wei.
In der „Drunken Hut“ können Besucher allein durch den geneigten Boden und die schiefen Wände das Gefühl des Betrunkenseins ein wenig erfahren. Im Weizen-Café kann man ein neues Getränk, bzw. eine Mischung von Bier und Kaffee, probieren. In dem 700 Quadratmeter großen Kreativbereich gibt es über 400 innovative Produkte wie alkoholfreies Bier-Eis, Handcreme mit Hopfen und bierflaschenförmige Pralinen.
Am Ende der Führung im Qingdao-Biermuseum können die Touristen ein nach ihren Wünschen maßgefertigtes Bier bestellen. Die Stadtbewohnerin Sun Weirong hat gerade innerhalb fünf Minuten nach der Bestellung zwei exklusive Biere bekommen. Auf der einen Flasche ist ihr Selfie zu sehen, auf der anderen steht „Ausgezeichnetes Jahr des Ochsen“. Sun Weirong glaubt, dass es interessant und für Erinnerungen von großer Bedeutung sei.
Im Jahr 2019 betrug das Verkaufsvolumen von den Innovationsprodukten des Tsingtao Biermuseums etwa 50 Millionen Yuan (6,46 Millionen Euro). Derzeit beträgt das Verhältnis von Ticketeinnahmen zu den Einnahmen der kreativen Produkte 1: 1,2. Das heißt, kreative Produkte sind zur wichtigsten Einnahmequelle des Museums geworden.