Es ist zehn Jahre her, dass die erste direkte China-Europa-Frachtzugverbindung (YuXinOu) vom chinesischen Chongqing nach Duisburg im März 2011 offiziell eröffnet wurde. Da das chinesisch-europäische Schienennetz seitdem umfangreicher und der logistische Service immer perfekter geworden sind, sind die Wirtschafts- und Handelsbeziehungen zwischen China und Deutschland sowie der Austausch der Menschen immer häufiger und intensiver geworden.
Bernd Putens ist seit fünfzehn Jahren Geschäftsführer der DIT Duisburg Intermodal Terminal GmbH. In einem Gespräch mit der China Media Group erinnert er sich an den Moment der Inbetriebnahme der chinesisch-europäischen Frachtzugverbindung.
„Ja, der Anfang war schwer, für uns alle. Wir sagen ja in Deutschland: ‚Aller Anfang ist schwer‘. Wir mussten uns kennenlernen. Wir haben erste Züge gemacht. Wir haben uns noch gar nicht gekannt. Wir wussten nicht, wie es funktioniert. Heute kennen wir den Partner. Wir kennen die Operateure, die dazwischen sind. Und wenn wir an den YuXinOu-Zug denken, an die ersten Züge, die gefahren sind, da sind über die zehn Jahre inzwischen Freundschaften entstanden“.
Putens sagte, sowohl die Frequenz der Zugfahrten als auch die Vielfalt der Ladungen wären in den vergangenen zehn Jahren beträchtlich gewachsen. Gleichzeitig habe der chinesisch-europäische Bahnverkehr von der schnellen Entwicklung von Hochtechnologie, Digitalisierung und Künstlicher Intelligenz profitiert.
„Am Anfang hatten wir einen Zug in der Woche. Heute haben wir vierzig Züge in der Woche. Am Anfang waren es company trains, also für nur einen Empfänger hier in Deutschland. Heute bekommen viele, viele Kunden Waren über den Zug. Die Warenarten haben sich auch verändert. Aber man kann immer noch sagen, es sind viele consumer goods. Es sind auch viele Computer, die hier ankommen aus China. Nicht nur hochwertige Waren, viele Mode kommt auch inzwischen. Das Produktportfolio hat sich deutlich ausgeweitet. Viele haben gedacht, ‚Corona‘ reduziert das Volumen. Nein, das Gegenteil war der Fall. Der Zug hat bewiesen in dieser Phase, wie kräftig er wachsen kann, wie effizient er ist, und wie schnell er in der Lage ist, Schwächen aufzuarbeiten“
Putens zeigt sich davon überzeugt, dass es eine breite Perspektive hinsichtlich der bilateralen Zusammenarbeit, wie etwa in der Internettechnologie, gebe. Ziel sei es, die Geschwindigkeit, Pünktlichkeit, Sicherheit und Zuverlässigkeit der Züge in ganz Europa weiter zu verbessern. Er sagte, dass der China-Europa-Zug für ihn zu einem wichtigen Fenster geworden sei, um sein Verständnis für China zu vertiefen. Er bedauere, dass er das zehnjährige Bestehen der chinesisch-europäischen Frachtzugverbindung nicht in einem persönlichen Treffen mit seinen chinesischen Freunden feiern könne.
„Ich habe gelernt. Ich habe eine neue Kultur kennenlernen dürfen, ich musste sie auch kennenlernen, damit die Geschäftsbeziehung funktioniert. Wir haben uns zusammen in der Mitte gefunden. Zwei Kulturen, die unterschiedlich sind, müssen zusammenarbeiten. Heute funktioniert es, wie als wenn ich mit meinem Nachbarn arbeite. Ja, es ist schade, dass wir uns nicht persönlich sehen können, dass wir vielleicht nicht in Chongqing sind, nicht bei unseren Freunden von YuXinOu oder aber sie hier begrüßen dürfen dieses Jahr. Aber ich bin mir sicher, wir werden das nachholen. Happy birthday!“