NVK-Abgeordnete Liu Xiya für angemessenen Einsatz künstlicher Intelligenz in der Grundschulbildung

2021-03-08 09:47:31

Liu Xiya, Direktorin einer Grundschule in der chinesischen regierungsunmittelbaren Stadt Chongqing, ist eine Abgeordnete des chinesischen Nationalen Volkskongresses (NVK). Auf die diesjährige NVK-Jahrestagung wird sie ihre Vorschläge zum angemessenen Einsatz künstlicher Intelligenz in der Grundbildung bringen …


Aufgrund der Auswirkungen der COVID-19-Pandemie wurde im vergangen Jahr in China eine große Anzahl von unterschiedlichen Lernsoftwares in der Grundbildung eingesetzt. Die NVK-Abgeordnete Liu Xiya sprach mit vielen Lehrern und Eltern über die Verwendung dieser Programme und thematisierte auch Probleme.

Der Grundschullehrer Zhang Yijian beispielsweise wies darauf hin, dass viele Programme den Schülern direkt die Antwort auf eine bestimmte Frage gäben. Wenn der Schüler die Antwort jedoch nur kopiere, ohne die Bedeutung dahinter wirklich zu verstehen, nutze das nichts, meinte Zhang. Der Lehrer könne dadurch auch Lernerfolge falsch einschätzen. Das heißt, der Lehrer glaube, dass der Schüler die Frage schon gut verstehe, aber tatsächlich tue er dies nicht.

Der Grundschullehrer Zhou Yong fand, dass die Seiten einiger Lernsoftwares zu grell seien. Es würden häufig noch viele Pop-ups und dergleichen geben, die die Kinder, die in ihrem jungen Alter noch nicht fokussiert genug seien, sehr stark ablenken könnten.

Nach eingehenden Untersuchungen kam Liu Xiya zu der Schlussfolgerung, dass es keine an einheitlichen Standards bei KI-Produkten für die Grundbildung in China gebe und diese oft Designfehler aufwiesen.

Die künstliche Intelligenz sollte besser mit der Grundbildung kombiniert werden, meinte die NVK-Abgeordnete. Sie schlug vor, dass die Lernprogramme bei der Nachhilfe für Kinder beispielsweise keine direkte Antworten bestimmter Fragen geben sollten, sondern die Mensch-Computer-Interaktion so weit wie möglich verbessert werden sollte, damit die Kinder in der Lage versetzt würden, selbständig nachzudenken. Auch bei der Entwicklung dieser Produkte sollte schon das Auftreten von unerwünschten Pop-ups usw. verboten werden. Liu wünscht sich zudem von den Softwareentwicklern und -investoren mehr soziales Verantwortungsbewusstsein. Sie müssten zwar wirtschaftliche Vorteile erzielen, so Liu, sollten aber auch die Bildungsethik berücksichtigen.

Der Mangel in Überwachung von KI-Produkten für Bildungszwecke ist ein anderes Problem, das sie festgestellt habe, sagt Liu. In diesem Zusammenhang schlug sie vor, dass es eine spezielle Behörde geben sollte, die diese Produkte überprüfe, bevor sie auf den Markt gebracht werden. Gleichzeitig sollten einige Überwachungsmechanismen und Beschwerdekanäle im Verwendungsprozess vorhanden sein.

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