Tibeter in Qinghai führen schöneres Leben dank Armenhilfe

2021-03-01 08:00:00

Paiwa lebt im Dorf Zangen in der tibetischen autonomen Präfektur Guoluo in der nordwestchinesischen Provinz Qinghai. Er erinnert sich noch an die Zeit, in der große Armut in dem Dorf herrschte: „Meine Familie besaß früher nur zehn Kühe, wodurch wir kaum 20.000 Yuan RMB im Jahr verdienen konnten. Meine Frau und ich hatten keine andere Einkommensquelle. Sie hatte nicht einmal Geld, um zum Arzt zu gehen.“

Guan Que, der Vorsitzende des Dorfkomitees von Zangen, sagt, mangelnde Einkommensquellen und Qualifikationen sowie das allgemein niedrige Einkommen in der Region seien die wichtigsten Gründe für Armut gewesen. 2016 erhielten die armen Haushalte im Dorf von der lokalen Regierung jedoch Mittel, um Aktien eines Unternehmens für traditionelle Handwerkskünste zu kaufen, das sich in einem Armenhilfe-Industriegelände befindet. Die Dorfbewohner wurden außerdem im Flechten geschult und bekamen dann einen Arbeitsplatz in dem Unternehmen. Die ehemaligen Hirten wurden dadurch Industriearbeiter mit einem sicheren monatlichen Einkommen. Ihre Teppiche, Wandteppiche, Woll-Brieftaschen und Taschen mit tibetischen Besonderheiten sind wegen ihrer Schönheit und Praktikabilität auf dem Markt sehr gefragt. Die Produkte finden nicht nur in Xining, der Hauptstadt der Provinz Qinghai, sondern auch in anderen chinesischen Großstädten regen Absatz.

Guan Que erklärt: „Das Unternehmen genießt eine Vergünstigungspolitik des Industriegeländes. Bislang wurden über 20 Produktarten erschlossen, wie Teppiche, Wandteppiche, Koffer und Taschen. 2019 hat der Umsatz 800.000 Yuan RMB überschritten. Die Arbeiter verdienen im Monat über 3.000 Yuan RMB und bekommen am Jahresende noch Dividenden.“

Die Arbeit in dem Industrieunternehmen hat auch die Einstellung und Denkweise der Dorfbewohner verändert. Cuo Luo war früher sehr faul und liebte es, den ganzen Tag über Alkohol zu trinken. Inzwischen hat er nicht nur mit dem Trinken aufgehört, er bringt durch seine Arbeit in dem Flechtunternehmen außerdem 5.000 Yuan RMB im Monat nach Hause. Zusammen mit dem Einkommen aus der Viehzucht, um die sich seine Frau kümmert, kann die Familie dadurch nun ein wohlhabendes Leben führen. Cuo Luo sagt: „Ich habe das Gefühl, es zu etwas gebracht zu haben, wenn ich darüber nachdenke, dass meine Taschen nach Xining verkauft und von Kunden in den Städten getragen werden.“

Auch Paiwa führt nun ein besseres Leben. Neben seinem Job in dem Flechtunternehmen arbeitet er als Taxifahrer. Seine Frau arbeitet in der Unternehmenskantine. Das Jahreseinkommen der ganzen Familie liegt nun bei über 100.000 Yuan RMB.

In Zangen sind außerdem kollektive Wirtschaftsgenossenschaften für die Herstellung von Milchprodukten und den Anbau von Futtermitteln für Tiere gegründet worden. Die Gesamteinnahmen des Dorfes haben inzwischen eine Million Yuan RMB überschritten.

Zangen ist aber nur ein Beispiel. Auch in den anderen Dörfern der Region hat die Armenhilfe das Leben der Einwohner verbessert. Bis April 2020 haben in den 14 armen Dörfern im Kreis Maqin 7.574 Menschen aus 2.286 Haushalten die Armutsgrenze überschritten.

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