In den vergangenen Jahren hat das Forschungsteam um Professor Dr. Xue Longjian an der chinesischen Universität Wuhan wichtige Durchbrüche auf dem Gebiet der bionischen Klebstoffe erzielt. Damit erreicht China in diesem Bereich ein weltweit fortgeschrittenes Niveau.

In diesen Tagen sind Professor Dr. Xue Longjian und sein Forschungsteam an der chinesischen Universität Wuhan dabei, den von ihnen entwickelten „mini-bionischen weichen Roboter“ upzugraden. Der „kleine Kerl“, der nur zwei Zentimeter lang und 0,3 Gramm schwer ist, ist das Top-Forschungsergebnis, das vor kurzem von der Forschungsgruppe unter der Leitung von Xue bekannt gegeben wurde. Im Vergleich zu herkömmlichen Robotern kann sich der „Mini-Roboter“ auf verschiedenen Oberflächen bewegen. Auch die Bewegungsrichtung und Geschwindigkeit können ganz präzise gesteuert werden.

„Unser weicher Roboter ist von Geckos und Raupen inspiriert“, erklärt Professor Dr. Xue: „Dieser Roboter ahmt die abwechselnde Bewegung der Vorder- und Hinterfüße einer Raupe nach. Die Fußstruktur ist an die Borsten des Geckofußes angelehnt. Damit sieht der Roboter so aus, als ob er rutschfeste Schuhe anhätte.“ Nach Angaben von Professor Dr. Xue kann sich der „kleine Kerl mit rutschfesten Schuhen“ daher problemlos auf glatter, rauer, trockener oder auch feuchter Oberfläche bewegen. Auch bei einer niedrigen Temperatur von minus 20 Grad Celsius oder einen hohen Temperatur von 100 Grad Celsius habe er eine gute Haftung auf der Bewegungsoberfläche. „Darüber hinaus ist der Mini-Roboter ganz kräftig“, erzählt Xue weiter: „Er kann ein Gewicht tragen, das mehr als das 50-Fache seines eigenen Gewichts ist.“

2009 begann Professor Xue Longjian seine Weiterbildung in Deutschland, nachdem er sein Studium an der Universität Wuhan abgeschlossen hatte. Zu dieser Zeit galten die USA und Deutschland als die wissenschaftliche Hochburg der bionischen Klebstoffe. In China steckte die Forschung in diesem Gebiet damals noch in den Kinderschuhen.

2015 kehrte Professor Xue nach China zurück. An seiner Mutter-Universität hat er ein Labor für bionische Technologie aufgebaut, das sich auf die Erforschung bionischer Klebstoffe spezialisiert. In den folgenden fünf Jahren hat sein Forschungsteam eine Reihe von bionischen Klebmaterialien mit einzigartigen Designs präsentiert, wobei das Team über Jahre viel von unterschiedlichen Tieren und Pflanzen wie Laubfröschen, Geckos, Insekten und Kriechenpflanzen lernte. Damit hängen die chinesische Kerntechnologie und Schlüsselmaterialien im Bereich der bionischen Klebstoffe nicht mehr von den entwickelten Industrieländern ab.

Professor Dr. Xue Longjian: „Obwohl unserer Mini-Roboter ganz klein ist, könnte er in Zukunft großes Anwendungspotenzial in mehreren Bereichen wie etwa Landesverteidigung, Militär, Gesundheit sowie Industrie haben.“ Xue nennt konkrete Anwendungen: „Er kann beispielsweise Ziele in schmalen Lücken von Ruinen schnell lokalisieren und suchen. Oder mithilfe von Infrarotlicht kann er sogar in unseren Körper eindringen, um Läsionen im Körper oder in den Blutgefäßen zu überprüfen und Medikamente gezielt abzugeben.“