Xinjiang: Nurmamat Tohtiniyaz kann wieder lächeln

2021-02-03 15:52:34

Nurmamat Tohtiniyaz, ein junger Mann aus dem westchinesischen Uigurischen Autonomen Gebiet Xinjiang, führt inzwischen ein gutes Leben. Doch als er noch an der Universität gewesen war, geriet er mal auf Abwege...

Nurmamat Tohtiniyaz betreibt inzwischen ein Bauernhaus und einen Obstgarten im Landkreis Wensu der Präfektur Aksu im chinesischen Uigurischen Autonomen Gebiet Xinjiang. Mit einem Jahreseinkommen von mehr als 100.000 Yuan RMB (etwa 13.000 Euro) führt er nun ein relativ wohlhabendes Leben.

Als er jedoch an der Uni gewesen war, geriet er mal auf die schiefe Bahn. Beeinflusst von extrem religiösen Gedanken schwänzte er damals oft die Uni und war nur daran interessiert, an illegalen religiösen Aktivitäten teilzunehmen. Obwohl seine Lehrer ihn wiederholt davon abhielten, ging er immer noch seinen eigenen Weg und musste später die Universtität verlassen. In dem verwirrtesten Moment seines Lebens überredete ihn seine Mutter, zum Zentrum für berufliche Ausbildung zu gehen, um dort was Nützliches zu lernen. Dies hat sein Leben verändert.

„Im Ausbildungszentrum habe ich professionelle Techniken für den Obstbaumanbau und -schnitt gelernt“, berichtet Nurmamat. „Mit diesen Techniken ist es mir gelungen, unseren Obstgarten ganz gut zu betreiben. Viele Nachbarn kommen auch deshalb zu mir, um Baumschnitt-Techniken zu lernen. Einige Obstgarteninhaber haben mich auch dafür bezahlt, Obstbäume für sie zu schneiden. Damit kann ich jedes Jahr über 30.000 Yuan (etwa 4.000 Euro) verdienen. “

Nurmamats Heimatdorf liegt ganz in der Nähe einer malerischen Landschaftszone. In den vergangenen Jahren sind immer mehr Menschen aus der Stadt in das Dorf gekommen, um sich dort zu erholen und Urlaub zu machen. Im Jahr 2019 ermutigte das Dorfkomitee Nurmamat, ein Bauernhaus zu eröffnen. Er sah zwar die Geschäftschance, war aber verzweifelt, weil ihm Startkapital fehlte. „Nachdem das Dorfkomitee von meinen Schwierigkeiten erfahren hatte, half es mir, ein zinsloses Darlehen in Höhe von 30.000 Yuan (etwa 4.000 Euro) zu bekommen und eine Reihe von Formalitäten zu erledigen“, so Nurmamat. „Mein Bauernhaus konnte endlich eröffnet werden. Das Geschäft läuft jetzt ganz gut.“

Die COVID-19-Pandemie beeinträchtigte im Jahr 2020 auch den Verkauf von Äpfeln aus Nurmamats Obstgarten stark. Das Dorfkomitee half ihm erneut dabei, seine Produkte zu bewerben und Apfelhändler zu kontaktieren. „Durch ihre Hilfe konnten schließlich alle meine Äpfel verkauft werden“, berichtet Nurmamat glücklich. Ihm zufolge hat das Dorfkomitee auch noch Experten angestellt, um den Dorfbewohnern E-Commerce-Unterricht zu geben. „Nun können wir unsere Agrarprodukte verkaufen, ohne das Haus verlassen zu müssen“, erzählt Nurmamat lächelnd weiter.

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