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Das westchinesische Autonome Gebiet Tibet hat inzwischen fast die Hälfte seiner Landfläche unter strengste ökologische Aufsicht gestellt. Dies wurde auf einer jährlichen Sitzung des regionalen Volkskongresses bekannt gegeben, die vor kurzem in Lhasa stattfand.
Das Umweltschutzgebiet, das mehr als 539.000 Quadratkilometer umfasse, mache 45 Prozent der Fläche des autonomen Gebiets aus, hieß es im Arbeitsbericht der Regionalregierung. Tibet habe den Sandabbau in seinen 56 wichtigsten Flüssen streng kontrolliert und 22 Umweltschutzgebiete errichtet. Der Anteil der Tage mit guter Luftqualität in den tibetischen Städten auf Präfektur-Ebene betrage 99,4 Prozent und alle Trinkwasserquellen erfüllten die geltenden Standards. Dem Arbeitsbericht zufolge ist die Zahl der Tibetischen Antilopen im Autonomen Gebiet auf mehr als 200.000, die Zahl der terrestrischen Wildtierarten auf 1.072 und die der Schwarzhalskraniche auf mehr als 8.000 gestiegen. Darüber hinaus wurden in den vergangenen Jahren fünf seltene neue Tierarten in Tibet entdeckt.
Offiziellen Statistiken zufolge hat Tibet in den vergangenen Jahren 12,2 Milliarden Yuan RMB für Umweltschutzprojekte ausgegeben. Fünf Städte und Präfekturen sowie drei Landkreise wurden zu ökologisch zivilisierten Modellstädten und -kreisen auf nationaler Ebene ernannt und mehr Landbewohner haben finanziell davon profitiert, in Teilzeit Umweltschutzarbeit zu leisten.
Mao Shiping, ein Beamter der Forst- und Graslandbehörde von Nagchu, sagt, die Stadtregierung habe die Infrastruktur und die Verwaltungseinrichtungen im Changthang-Naturschutzgebiet verbessert. „Es wurden modernere Überwachungseinrichtungen im Reservat installiert und mehr Umweltschutzpatrouillen eingestellt, um die Schutzarbeit zu übernehmen“, so Mao weiter.
Mit einer Fläche von mehr als 298.000 Quadratkilometern ist das Nationale Naturreservat Changthang der größte Zufluchtsort Chinas für seltene Hochlandtiere wie wilde Yaks, Argali und Tibetische Antilopen. Mao Shiping sagt, das Reservat habe etwa 780 professionelle Umweltschutzpatrouillen, einschließlich 390 im Nagchu-Bereich. Mehr als 20.000 Landbewohner in Nagchu führten verschiedene Umweltschutzaktivitäten durch, die von der lokalen Regierung subventioniert würden. „Die professionellen Umweltpatrouillen werden mit grundlegenden Werkzeugen wie Motorrädern, Fernrohren und Funkgeräten ausgestattet und geben regelmäßig Rückmeldung.“ Die Mitarbeiter erhalten außerdem jedes Jahr eine einwöchige Schulung durch Professoren der Tibet-Universität.
Kunsang Darje, ein Mitarbeiter für die Instandhaltung der Eisenbahn in Nagchu, sagt, neben der Instandhaltung der Eisenbahn und der Autobahn sammle er mit seinen Kollegen auch Müll entlang der Strecke. „Der Ort, an dem ich arbeite, ist ein Niemandsland. Ich denke, es ist sehr wichtig, die Tiere dort zu schützen, ohne sie durch menschliche Aktivitäten zu beeinträchtigen. Wir haben die Pflicht, dort Verantwortung zu übernehmen.“