„Die Produkte gehen den Bestellungen voraus.“ Die chinesischen Warenlager im Ausland haben Brücken zwischen chinesischen Händlern und ausländischen Konsumenten geschlagen. Trotz der Auswirkungen der COVID-19-Pandemie haben chinesische Außenhändler durch die Lager im Ausland ein Umsatzwachstum verzeichnet. Chinas Handelsministerium will den Aufbau der chinesischen Warenlager im Ausland beschleunigen.
Die HOOYA Im- und Exportgroup Ltd. aus Ningbo verfügt über Warenlager im Ausland mit einer Gesamtfläche von 400.000 Quadratmetern. Sie hat weltweit 20 Lager und Verkaufszentren errichtet. Als führendes Unternehmen für grenzüberschreitenden E-Commerce in Ningbo hat HOOYA 2020 anhand des ausgereiften Modells der Lager im Ausland einen doppelt so hohen Umsatz wie 2019 verzeichnet. Vor zehn Jahren verkaufte HOOYA preisgünstige Alltagsgüter, die nur niedrigen Gewinn brachten. Mittlerweile verkauft HOOYA 15.000 Produkte in 20 Kategorien auf den europäischen und amerikanischen Märkten und erhält täglich mehr als 30.000 Bestellungen. Die Lager im Ausland mit einer Gesamtfläche von 400.000 Quadratmetern können neben der Lagerung auch Services wie Transport und Verkauf anbieten.
China hat derzeit mehr als 1.800 Warenlager im Ausland, die sich in Russland, Japan, Südkorea, den USA und anderen Ländern befinden. Der immer schnellere Aufbau von Lagern im Ausland zeigt die boomende Entwicklung des grenzüberschreitenden E-Commerce. Trotz der Auswirkungen der COVID-19-Pandemie ist der Außenhandelsumsatz des grenzüberschreitenden E-Commerce gestiegen. In den ersten drei Jahresquartalen 2020 betrugen die Im- und Exporte über die Verwaltungsplattform des grenzüberschreitenden E-Commerce des chinesischen Zolls 187,39 Milliarden Yuan RMB, 52,8 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Im vergangenen Jahr wurden 2,45 Milliarden Listen von Im- und Exporten überprüft und freigegeben, 63,3 Prozent mehr als im Jahr 2019.
Die Warenlager im Ausland sind zu einer wichtigen Kette und Plattform der Entwicklung des grenzüberschreitenden E-Commerce geworden. Im Zielland werden Lager errichtet, in die die Waren in großen Mengen verschickt werden. Die Waren werden auf den lokalen Märkten verpackt und transportiert, was die Effizienz der Logistik erhöht und die umfassende Geschäftskosten senkt. Ein spanischer Konsument kaufte am 11. November 2020 auf dem Onlinekaufportal Aliexpress einen in China hergestellten Fernseher. Binnen zwölf Stunden wurde der Fernseher von einem chinesischen Lager in Spanien zu dem Konsumenten geliefert. In Indonesien werden sieben Inseln und 483 Städte an das Logistiknetzwerk des Lagers vom chinesischen Onlinehandel-Giganten JD in Indonesien angeschlossen. Die Lieferungszeit von 85 Prozent der Bestellungen konnte von fünf bis sieben Tagen auf einen Tag reduziert werden.
Unternehmen freuen sich damit über passendere und ordentlichere Pläne für die Lieferungsketten. Xiong Wei, Generalmanager der Abteilung für Exportlogistik des chinesischen Logistikdienstleisters Cainiao, sagte, das Modell der Lager im Ausland helfe den Unternehmen dabei, selbst zu entscheiden, welche Waren, wann und zu welchen Märkten exportiert werden sollten. Sie könnten die Waren vorzeitig ins Zielland bringen und ihre Lieferungsketten besser planen.
Die Warenlager im Ausland werden seit Jahren von der chinesischen Regierung tatkräftig unterstützt. Es sind keine traditionellen Lager mehr, sondern sind intelligente Warenlager mit umfassenden Dienstleistungen. Der Direktor des Forschungszentrums für regionale Wirtschaftszusammenarbeit beim Forschungsinstitut des chinesischen Handelsministeriums, Zhang Jianping, sagte, es würden voraussichtlich in der Zukunft immer mehr Warenlager im Ausland aufgebaut. Und ihre Betriebseffizienz werde erhöht werden. Die Lager im Ausland, insbesondere der Aufbau des intelligenten Logistiksystems, würden eine wichtigere Rolle spielen und einen größeren Beitrag zur Stabilisierung des chinesischen Außenhandels durch den grenzüberschreitenden E-Commerce leisten.