TCM-Kräuter statt Seifenherstellung - Hanzhong setzt sich für umweltfreundliche Entwicklung ein

2021-01-22 16:06:12

Xu Zhiwu lebt im Dorf Xinyuan im Kreis Chenggu in der Stadt Hanzhong in der Provinz Shaanxi. Vor vielen Jahren wurden in Chenggu 30.000 Mu Ingwer gepflanzt. Xu zufolge nutzten viele Fabriken den Ingwer zur Seifenherstellung. Obwohl der Profit sehr groß war, führte dies auch zu schwerer Verschmutzung.

2014 wurde das Süd-Nord-Wassertransferprojekt offiziell in Betrieb genommen. Hanzhong ist eine wichtige Wasserquelle. Um das Wasser ökologisch zu schützen, wurden die Seifenfabriken geschlossen. Der Kreis Chenggu leitete die Dorfbewohner dabei an, sich für besseren Profit im Bereich der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) zu beschäftigen und Lerchensporne zu pflanzen. Mithilfe der Experten pflanzte Xu Zhiwu 2017 Lerchensporne und Wasserreis. Auf fünf Mu Ackerland züchtete er auch einige Rinder. Er konnte dadurch die Armutsgrenze überschreiten. Der Direktor des Dorfkomitees von Xinyuan, Xiong Yongpeng, sagt: „Wir haben eine stabile Ernte von über 500 Mu Lerchensporne, was ein Wachstum des durchschnittlichen Einkommens pro Haushalt um 4.000 Yuan RMB (umgerechnet etwa 500 Euro) ermöglicht hat.“

Aktuell werden in Chenggu 110.000 Mu Lerchensporne gepflanzt, deren jährlicher Produktionswert bei 650 Millionen Yuan RMB (umgerechnet 82,7 Millionen Euro) liegt. Der stellvertretende Direktor des Wirtschafts- und Handelsamts von Chenggu, Qin Jun, erklärt: „2018 haben wir Großunternehmen eingeführt, um die TCM-Kräuter von den Dorfbewohnern anzukaufen.“ Zehn TCM-Unternehmen im Kreis beschäftigen sich mit der Produktion neuer Präparate und sind zu Biomedizin-Unternehmen geworden.

Wu Hui, dem Direktor des Umweltamts von Hanzhong, zufolge sind 100 Papierfabriken und Schmelzereien geschlossen worden. 4.066 Unternehmen seien in die Emissionsverwaltung aufgenommen worden. Gleichzeitig gebe es in Hanzhong 34 Unternehmen für die Verarbeitung von TCM-Kräutern.

Das Dorf Hanshuiyuan im Kreis Ningqiang liegt ebenfalls in Hanzhong. Es befindet sich an einem ruhigen Gebirgsbach, der Quelle des Han-Flusses. Am frühen Morgen geht Zhang Jirong am Fluss entlang und sammelt Abfall. Anschließend eilt er zur Arbeit nach Ningqiang.

Zhang Jirongs Verhalten setzt eine gute Tradition im Dorf Hanshuiyuan fort: In den vergangenen Jahren sammelten zwei Rentner – Zhang Banggui und Yang Shihua – jeden Tag den Abfall am Fluss. Nach ihrem Tod hat Zhang Jirong diese Aufgabe Ende 2019 übernommen. Er sagt: „Manchmal bin ich beschäftigt und habe keine Zeit. Dann geht mein Vater los und sammelt den Abfall. Wenn er auch keine Zeit hat, dann geht meine Frau mit unserem Kind los. Allmählich achten mehr Touristen auf den Umweltschutz und der Fluss ist sauberer.“

Das Bewusstsein für den Schutz des Han-Flusses ist bereits in den Herzen der Einheimischen verwurzelt. Seit 2017 sind über zehn Millionen Bäume in der Stadt Hanzhong gepflanzt worden. Die Wasserqualität des Han-Flusses und Jiangling-Flusses hat den Grad-II-Standard erreicht. Fast 1.000 Bauernhöfe nutzen die Chance zur Entwicklung von Öko-Tourismus und die Einwohner werden von der schönen Landschaft belohnt.

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