China baut sein Erdbebenfrühwarnsystem aus

2021-01-20 08:00:00

Im Rahmen eines nationalen Plans zur Minderung der Schäden durch Erdbeben wird China demnächst in mehreren Landesteilen sein ausgebautes Frühwarnsystem einrichten bzw. erproben, hieß es in einer jüngsten Mitteilung des Staatlichen Seismologischen Amts. Forschern zufolge kann durch dieses moderne System innerhalb von wenigen Sekunden vor einer starken Bodenerschütterung eine flächendeckende Warnung erfolgen.

Ziel sei es, noch vor Juni dieses Jahres in der Region Beijing-Tianjin-Hebei sowie in erdbebengefährdeten Provinzen Sichuan und Yunnan in Südwestchina das national vernetzte System für Erdbebenfrühwarnung und für rasche Berichterstattung hinsichtlich der Intensität der seismischen Wellen aufzubauen, so die Behörde.

Neben dem Versenden automatischer Warnhinweise über Fernsehen und Mobilfunk sei das neu ausgebaute System überdies in der Lage, binnen einer Minute über die Intensität der seismischen Wellen zu berichten.

Forschern zufolge können seismische Sensoren des Systems den ersten Energieausbruch des Bebens erfassen, was ermöglicht, die Menschen in den betroffenen Regionen rechtzeitig zu warnen. Je weiter die Menschen vom Epizentrum entfernt seien, desto mehr Zeit hätten sie darauf zu reagieren, hieß es in der Mitteilung der seismologischen Behörde.

Im Jahr 2018 haben die seismologischen Behörden eigenen Angaben zufolge begonnen, das nationale Erdbebenfrühwarnsystem mit mehr als 15.000 Beobachtungsstationen in allen Landesteilen aufzubauen.

3.360 Service-Terminals des Systems wurden in staatlichen und provinzialen Behörden, öffentlichen Eirichtungen, wie etwa bei Atomkraftwerken, eingerichtet.

Bis zum Jahr 2023 soll das System auf fünf erdbebengefährdete Regionen des Landes ausgeweitet werden, zum Beispiel auf Nordchina und auf den seismologischen Nord-Süd-Gürtel, der die Provinzen Gansu, Sichuan und Yunnan umfasst, so die Seismologie-Behörde.

Der Probelauf des Frühwarnsystems solle in erster Linie bei der chinesischen Hochgeschwindigkeits-Eisenbahn stattfinden, hieß es in der Mitteilung der Behörden.

Nachdem die landesweit 248 Erdbeben-Monitorstationen bereits im vergangenen Jahr nach neuen Standards umgestaltet worden waren, hat das Seismologische Amt begonnen, ein nationales Frühwarnzentrum aufzubauen.

Im vergangenen Jahr wurden in allen Landesteilen Chinas insgesamt 1.063 Erdbeben gemeldet. Die durchschnittliche Abweichung bei der automatischen Berichterstattung der Erdbeben sei im Vergleich zum Vorjahr beträchtlich zurückgegangen. Die seismologischen Behörden seien derzeit in der Lage, innerhalb von zwei Minuten nahezu 100 Millionen Menschen automatisch zu warnen.

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