Ein „Kindergarten“ für Tibetische Antilopen in Hoh Xil

2020-12-23 09:00:00

Im Sanjiangyuan-Naturschutzgebiet in Hoh Xil im Nordwesten der Qinghai-Tibet-Hochebene wurde ein „Kindergarten“ für Tibetische Antilopen eingerichtet. Die Pfleger sind Mitarbeiter der Suonandajie-Naturschutzstation, die in diesem Jahr insgesamt acht gerettete Baby-Antilopen versorgen.

Zhao Xinlu, Direktor der Suonandajie-Naturschutzstation, erklärt: „Während der Kalbzeit der Tibetischen Antilopen in diesem Jahr haben die Bergwächter acht Kälber im Gebiet des Zonag-Sees gerettet.“ Mehr als 30.000 Tibetische Antilopen seien bisher in der Nähe des Zonag-Sees zur Welt gebracht worden, so Zhao weiter. Während der Rückwanderung nach der Geburt seien einige der schwächeren Jungtiere von der Herde getrennt worden.

Jedes Jahr kommen Zehntausende Tibet-Antilopen zwischen Ende Mai und Anfang Juni an den Zonag-See in Hoh Xil, der als „Kreissaal“ der Art bekannt ist, um dort zu kalben und dann mit ihrem Nachwuchs in ihre Lebensräume zurückzuwandern.

Damit sich die acht tibetischen Antilopenkälber an die Umgebung anpassen und gesund aufwachsen können, geben sich die Mitarbeiter der Naturschutzstation viel Mühe. Auch bei der Milchfütterung müssen erst eine Reihe von strengen Prozeduren durchgeführt werden, bis die Baby-Antilopen mit der Flasche gefüttert werden können. Zhao sagt, während er die Kälber füttert: „Neugeborene Tibetische Antilopen sind wie menschliche Säuglinge. Als sie gerade gerettet wurden, mussten sie vier- bis fünfmal am Tag gefüttert werden, manchmal sogar noch öfter. Inzwischen konnte der zeitliche Abstand der Fütterung jedoch verlängert werden.“

Die Suonandajie-Naturschutzstation rettet jedes Jahr gut zehn Tibetische Antilopenkälber. In dem „Kindergarten“ werden die geretteten Tiere von den Pflegern aufgezogen, bis sie ein halbes Jahr alt sind, dann kehren sie nach einer Quarantäne in die Wildnis zurück und integrieren sich wieder in die Natur.

Die Tibetische Antilope steht in China unter staatlichem Schutz erster Klasse, da ihr Bestand durch illegale Jagd in den 1980er-Jahren von 200.000 auf nur noch 20.000 Tiere zurückgegangen ist. Durch Maßnahmen zur Verbesserung des Lebensraums und ein Wilderei-Verbot hat sich der Bestand inzwischen auf 70.000 Tiere erholt.

Fotos von Golmud Media Convergence Center

Zur Startseite

Das könnte Sie auch interessieren