Yi Fan war einer von mehr als 3.000 chinesischen medizinischen Mitarbeitern, die sich während des COVID-19-Ausbruchs Anfang des Jahres in der Provinz Hubei mit dem neuartigen Coronavirus angesteckt haben.
Der 42-Jährige arbeitete als Kardiologe am Wuhan Central Hospital und wurde am 28. Januar aufgrund einer Infektion mit COVID-19 ins Krankenhaus gebracht. Sein Zustand verschlechterte sich schnell und er litt unter Atemproblemen. Yi wurde zweimal an eine extrakorporale Membranoxygenierungsmaschine angeschlossen, die bei Patienten mit Organversagen die Funktionen von Herz und Lunge übernimmt. Er erinnert sich: „Die Krankenhausbetten waren damals sehr knapp. Ich bin selbst Arzt und dachte einfach, dass ich Medikamente nehme und mich zu Hause isoliere. Wenn ich jetzt daran zurückdenke, habe ich das Virus wirklich unterschätzt.“
Am 3. März wurde er in kritischem Zustand in das Tongji-Krankenhaus in Wuhan verlegt, wo ein Team von Medizinern aus dem Beijinger Sino-Japanese Friendship Hospital ihn versorgte. Wang Chen, Präsident der Chinesischen Akademie der Medizinischen Wissenschaften, modifizierte Yis Behandlungsplan. Die Maßnahmen wirkten. Yi erholte sich und konnte am 6. Mai nach Hause zurückkehren.
Im April machte jedoch bereits ein Bild von Yis Gesichts im Internet die Runde: Es hatte sich durch die Medikamente zur Behandlung seiner COVID-19-Erkrankung dunkel verfärbt. So ein dunkles Gesicht war zuvor bei keinem Chinesen aufgetreten und alle fürchteten, dass der Arzt sich nie wieder erholen würde. Yi Fan wurde zu einer öffentlichen Persönlichkeit. Seine Fans nannten ihn liebevoll den „Schwarzgesicht-Doktor“, verfolgten seine Informationen online und wünschten ihm eine schnelle Genesung.
Am 6. Dezember besuchte Yi nun das Sino-Japanese Friendship Hospital in Beijing, um sich persönlich bei den Medizinern zu bedanken, die an seiner Behandlung beteiligt waren. Sein Gesicht hat inzwischen seine gewohnte Farbe wiedererlangt und die anderen Nebenwirkungen der genutzten Medikamente sind ebenfalls fast vollständig verschwunden.
Yi sagt, er freue sich darauf, wieder arbeiten zu gehen. „Ich kann diese Wiedergeburt nicht verschwenden. Ich will so schnell wie möglich wieder meine Arbeit im Krankhaus übernehmen und mehr Patienten behandeln.“