Chinas Bildungsminister Chen Baosheng
China ist entschlossen, seine Ressourcen in Bezug auf Massive Online Open Courses (MOOC) weiter zu erschließen und mit anderen Ländern und Regionen zu teilen. Dies sagte der chinesische Bildungsminister Chen Baosheng am Freitag auf der ersten globalen MOOC-Konferenz, die online und offline an der chinesischen Tsinghua-Universität abgehalten wurde. China stehe derzeit weltweit an erster Stelle, was die Anzahl der MOOCs und der Kursteilnehmer angehe.
Die Konferenz unter dem Motto „Lernrevolution und Umwandlung der Hochschulausbildung“ wurde gemeinsam von der Tsinghua-Universität und dem Institut für den Einsatz von Informationstechnologien in der Bildung von der Organisation der Vereinten Nationen für Bildung Wissenschaft und Kultur (UNESCO) organisiert.
China habe 2013 mit dem Aufbau von MOOC-Plattformen begonnen, die es Menschen aus dem ganzen Land ermöglichten, von überall aus Online-Unterricht zu nehmen, so Chen weiter. China biete derzeit 34.000 MOOC-Kurse, an denen 540 Millionen Menschen teilnähmen, darunter 150 Millionen Hochschulstudenten. Um gegen die COVID-19-Pandemie vorzugehen, hätten alle chinesischen Universitäten im Frühjahrssemester 2020 ihre Kurse ins Internet verlagert, wobei 1,08 Millionen Lehrkräfte 1,1 Millionen Online-Kurse gegeben hätten. Dies habe eine solide Grundlage für die Förderung der innovativen Entwicklung von Online-Bildung in China geschaffen. „Wir sollten die Qualität von MOOCs durch Innovationen und neue Technologien weiter verbessern und gleichzeitig die Privatsphäre und das geistige Eigentum durch Gesetze und Regulierungen schützen“, sagte der chinesische Bildungsminister.
Stefania Giannini, stellvertretende Generaldirektorin der UNESCO für Bildung, erklärte, die zweite Welle der COVID-19-Pandemie habe Anfang des Monats Bildungseinrichtungen in etwa 30 Ländern dazu gezwungen, zu schließen, was etwa 300 Millionen Studenten betreffe. Obwohl MOOCs schon vor der Corona-Krise die Tore zum lebenslangen Lernen geöffnet hätten, könne mindestens ein Drittel von Studenten weltweit nicht auf entsprechende Online-Plattformen zugreifen.
Alle Länder sollten zusammenarbeiten, um sicherzustellen, dass alle Lernenden mit Breitbandanschluss versorgt würden, wobei eine bessere Ausbildung und berufliche Weiterbildung der Lehrkräfte der Schlüssel für die Einführung von Online-Kursen sei, so Giannini weiter.
Qiu Yong, Rektor der Tsinghua-Universität, betonte, die COVID-19-Pandemie habe dem Bildungssystem und den traditionellen Bildungsmodellen schwer geschadet, aber sie habe auch die erste groß angelegte, gut organisierte und allumfassende Anwendung von MOOCs ermöglicht. „Die Gelegenheit liegt direkt vor uns, daher sollten wir uns gemeinsam den Herausforderungen stellen, potenzielle Chancen nutzen und neue Wege gehen, um Universitäten mit mehr Offenheit, Integration und Widerstandsfähigkeit aufzubauen“, so Qiu Yong.