Messdaten über die Höhe des Weltgipfels hart erkämpft

2020-12-09 14:52:29

Chinesische und nepalesische Wissenschaftler haben am Dienstag die Ergebnisse der Neu-Vermessung des Qommolangma – weltweit bekannt eher unter dem Namen Mount Everest – von Ende Mai 2020 bekannt gegeben. Die aktuelle genaue Höhe des höchsten Gipfels der Welt beträgt demnach 8848,86 Meter. Wie die vorangegangenen zwei Vermessungen hat ein achtköpfiges chinesisches Vermessungsteam im Mai den Gipfel erreicht. Die Landvermesser errichteten auf dem schneebedeckten Gipfel eine Vermessungsmarkierung und installierten dort eine GNSS-Antenne.

Vor der Presse erinnerten sich etliche Landvermesser, die sich an der diesjährigen Neu-Vermessung beteiligt hatten, an ihr unvergessliches Erlebnis.

Die Endphase der Mission begann am Frühmorgen des 27. Mai von einem Lager, das sich 8.300 Meter über dem Meeresspiegel befand.

Li Guopeng, Leiter des Vermessungsteams, teilte vor der Presse mit: „Um ein Uhr morgens sind wir aufgestanden. Da wir uns wegen des Sauerstoffmangels äußerst langsam bewegen mussten, dauerte allein die Ankleidung etwa 40 Minuten.“

Alle Teammitglieder mussten eigenen Angaben zufolge mindestens 20 Kilo Ausrüstung tragen. Um die Messgenauigkeit zu gewährleisten, mussten gewisse Geräte mit großer Vorsicht getragen werden.

Li sagte: „Das Gravimeter wiegt beispielsweise mehr als zehn Kilo. Man muss es ganz aufrecht tragen, da sich ein Neigungswinkel von 30 Grad auf die Messgenauigkeit des Geräts auswirken könnte “.

Li zufolge wurde das Gravimeter im Verlauf der Mission von Tsering Norbu, einem Teammitglied der tibetischen Nationalität, getragen. „Wenn andere Mitglieder sich ausruhten, konnte sich Tsering Norbu leider aber nicht hinlegen. “

Die größte Herausforderung der Mission ist Teammitgliedern zufolge der steile Pfad bis zum Gipfel. Wang Wei, ein Teammitglied, sagte, die Neigung des Pfads vom Frontierlager (6.500 Meter über dem Meeresspiegel) bis zum Bei Ao-Lager (7.028 Meter über dem Meeresspiegel) betrage 60 Grad. Man habe mithilfe von Seilen hinaufklettern müssen. Die Überwindung der letzten 1.500 Meter dauerte insgesamt neun Stunden. Jeder Schritt sei ein harter Kampf gegen die Natur gewesen, sagte Teamleiter Li Guopeng.

Um 11 Uhr gelang es dem Team, den Gipfel des Qomolangma zu erreichen. Doch habe dann die richtige Arbeit der chinesischen Landvermesser erst begonnen. Unter den extremen Wetterbedingungen war es äußerst schwierig, die Vermessungen mit Geräten wie dem Globalen Satelliten-Navigationssystem und dem Gravimeter durchzuführen. Man musste sich nach Kräften bemühen, die Geräte aufrecht und stabil zu halten. So musste der ursprünglich geplante Aufenthalt auf dem Gipfel von einer Stunde auf zweieinhalb Stunden verlängert werden.

Guo Chunxi, Direktor des chinesischen Datenverarbeitungszentrums, der sich zum dritten Mal an der Vermessung des Qomolangma beteiligt hat, sagte: „Der Gipfel des Qomolangma ist hoch, extrem kalt und hypoxisch. Er ist auch eines der Gebiete mit den stärksten Erdkrustenbewegungen der Welt. Die geologische Umgebung in der Region ist so kompliziert, dass es eine äußerst herausfordernde, komplexe und schwierige Arbeit ist, die genaue Erhebung des Qomolangma zu messen.“

Die Verarbeitung der gesamten Messdaten dauerte nahezu sechs Monate. Mehrere Aspekte, wie etwa die Bestimmung der aktuellen Höhe und des Schwerkraftfeldes und die Schwerkraftmessung flossen mit ein in die Berechnungen.

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