Im September dieses Jahres wies Staatspräsident Xi Jinping darauf hin, die landwirtschaftliche Modernisierung hänge in großem Maße von Wissenschaft und Technik ab. Studenten, demobilisierte Soldaten und Unternehmer sollten deshalb zur Existenzgründung auf dem Lande ermutigt werden.
Im Zuge der Armutsbekämpfung gilt im Kreis Huanxian die Schafzuchtindustrie als Hauptantriebskraft für die Einkommenssteigerung der Bevölkerung. Zurzeit arbeiten in Huanxian über 600 Hochschul-
absolventen in der Schafzucht, die im Durchschnitt zur Hälfte zum Einkommen der Kreiseinwohner beigetragen hat.
„Jedes Schaf hat seine Identität. Die Ohrmarke ist der Personalausweis des Tieres, der Informationen, wie etwa das Geburtsdatum und die Impfzeit liefert“, sagt Ji Yongfeng, Leiter der lokalen Demonstrationsgenossenschaft für Schafzucht.
Ji Yongfeng, der 2011 sein Studium an der Universität für land- und forstwirtschaftliche Wissenschaft und Technik in Nordwestchina abgeschlossen hatte, arbeitete anschließend zwei Jahre lang in einem Zuchtunternehmen in Xi’an, der Hauptstadt der nordwestchinesischen Provinz Shaanxi. 2013 wurden Ji Yongfeng und andere Hochschulabsolventen aus Huanxian gebeten, bei der Entwicklung der modernen Zuchtindustrie in ihrer Heimat mitzuhelfen.
Ji Yongfeng arbeitete zunächst im Servicezentrum für Viehzucht beim tierärztlichen Amt des Kreises Huanxian. Seine Hauptaufgabe war es, die bäuerlichen Haushalte über die Tierimpfung aufzuklären.
Ji Yongfeng erinnert sich an die Situation vor sieben Jahren, als er gerade zurückgekommen war. „Anders als heute wollten sich damals nur wenige Menschen von mir unterrichten lassen.“ Denn viele Viehzüchter hatten ihr halbes Leben lang Schafe gehalten und dachten, dass sie viel erfahrener als die jüngere Generation wären.
Wegen unzureichender Impfungen hatten viele Viehzüchter einen starken Verlust erlitten. Der Schafstall vieler Haushalte war dadurch fast leer. Daraufhin baten viele alte Schafzüchter Ji Yongfeng um Hilfe. Seitdem hat sich die Tierimpfung allmählich verbreitet. Die Impfungsrate erhöhte sich innerhalb eines Jahres von 40 auf über 90 Prozent.
Die Demonstrationsgenossenschaft für Schafzucht von Ji Yongfeng beschäftigt derzeit mehr als 500 Mitarbeiter, über 400 von ihnen haben einen Hochschulabschluss.
Der Kreis Huanxian ermutigt seit 2019 mit Unterstützungsmaßnahmen Studenten zur Viehzucht. Dazu gehören zum Beispiel die Reduzierung der Miete für Schafställe, subventionierte Darlehen und Subventionen für Beschäftigung. In Huanxian wurde der erste Schafzuchtverein von Hochschul-Absolventen auf Kreisebene in der Provinz Gansu gegründet. Ji Yongfeng hat das Amt des Vereinsvorsitzenden inne.
Planmäßig soll die Zahl der gezüchteten Schafe in Huanxian bis 2023 sieben Millionen übertreffen. Damit wird voraussichtlich das Pro-Kopf-Einkommen der Viehzüchter die 10.000 Yuan-Marke durchbrechen. Der Kreis Huanxian will weitere Begünstigungsmaßnahmen ergreifen, um die Entwicklung der Schafzuchtindustrie anzukurbeln.
Die Viehzüchter in Huanxian haben inzwischen durch die Entwicklung der modernen Zuchtindustrie einen gewissen Wohlstand erreicht. Bis Ende vergangenen Jahres ging die Armutsrate von 39,2 auf 1,1 Prozent zurück. Damit haben sich sämtliche Einwohner des Kreises von der Armut befreit. Mit über 4000 Yuan RMB hat die Schafzuchtindustrie ungefähr zur Hälfte des Pro-Kopf-Einkommens beigetragen.