Die Armutsbekämpfung im nordwestchinesischen Uigurischen Autonomen Gebiet Xinjiang hat in den vergangenen Jahren augenfällige Erfolge erzielt. Die Armenhilfegelder konnten dabei schwerpunktmäßig für die äußerst armen Gebiete und Gebiete mit großen Schwierigkeiten bei der Armutsbekämpfung eingesetzt werden. Es wurden außerdem bevorzugt gezielte Maßnahmen für die Hilfe zur Selbsthilfe in zahlreichen armen Gebieten umgesetzt. Im gesamten autonomen Gebiet wurden so bislang 2,92 Millionen Menschen von Armut befreit.
Imti Aishaan sitzt unter einem Weintraubengitter und nippt an seinem frisch gekochten Tee. Die Familie des 80-Jährigen lebt seit Generationen in der Gemeinde Jiangbazi im Landkreis Gashi in Xinjiang, einer einst armen Gegend, die lange Zeit von Sand, schmutzigem Wasser und islamischen Extremisten geplagt war.
Das schmutzige Wasser stellte dabei das größte Risiko für die Einheimischen dar, da es zahlreiche Krankheiten verursachte, die viele Familien in die Armut trieben. Gashi zählte zu den letzten Landkreisen Chinas, deren Trinkwasser noch immer unter den Sicherheitsnormen lag.
Um diesem langjährigen Problem entgegenzuwirken, hat die Regierung des Autonomen Gebiets Xinjiang im vergangenen Jahr ein groß angelegtes Wassertransfer-Projekt eingeleitet. Frisches Wasser, das aus den Hochquellen des schneebedeckten Berges Muztagh Ata kommt, wird dadurch nun mithilfe einer 2.000 Kilometer langen Wasserleitung nach Gashi befördert. Es handelte sich dabei um das größte der insgesamt 400 Trinkwasserprojekte, die in den vergangenen Jahren in Xinjiang in Gang gesetzt wurden. Dadurch können seit Ende 2019 alle Einwohner im gesamten autonomen Gebiet mit sauberem Trinkwasser versorgt werden.
Auch die Wohnbedingungen der armen Familien in Xinjiang wurden in letzter Zeit verbessert und alle Dörfer sind an das Landstraßennetzwerk angeschlossen worden.
Maiheroupu Mulaba war einer von Hunderttausenden Menschen, die in den Bergregionen im Autonomen Gebiet Xinjiang lebten. Da es lange Zeit keine Straßenverbindungen zur Außenwelt gab, lebten sie generationenlang in bitterer Armut. Um die Lebens- und Produktionsbedingungen dieser Menschen zu verbessern, hat die lokale Regierung mehrere Umsiedlungsprojekte durchgeführt, die bereits erste Erfolge feiern.
Bis Ende 2019 sind mehr als 170.000 Menschen aus ihren Bergdörfern in neue, vom Staat subventionierte Wohnungen in neugebauten Migrantendörfern umgezogen, die alle mit einfachen Möbeln und Toiletten ausgestattet sind.
Parallel dazu hat die Regierung durch zahlreiche gezielte Maßnahmen das Armenhilfe-Engagement fortgesetzt und weitere Programme im Rahmen der „Hilfe zur Selbsthilfe“ initiiert. Konkret geht es dabei um Berufsausbildungsprogramme für arme Menschen, damit sie bessere Arbeitsstellen finden können.
Wang Shouhui, Parteisekretär der Gemeinde Tongan im Landkreis Zepu, sagt: „Durch verschiedenartige Ausbildungsprogramme ist es vielen Menschen inzwischen gelungen, eine Arbeit zu finden. Dadurch kann nicht nur die Armutsbekämpfung sondern darüber hinaus eine nachhaltige Entwicklung in unserer Gemeinde garantiert werden.“
In den vergangenen fünf Jahren wurden allein in der Textil-Branche in Xinjiang mehr als 17 Millionen Yuan RMB (2,15 Millionen Euro) investiert. Über 2.200 neue Bekleidungsunternehmen sind entstanden, die 450.000 neue Arbeitsplätze geschaffen haben.