Im chinesischen Altertum war Holzkohle das beste Brennmaterial zum Kochen. Doch sie war nicht für jeden erhältlich, da Holzkohle damals extrem teuer war. Aus diesem Grund konnten sich damals normalerweise nur der Kaiserhof, Regierungsämter und wohlhabende Familien Holzkohle leisten.
In den verschiedenen Dynastien gab es spezielle Ämter für die Versorgung mit Holzkohle. Ihnen unterstanden Holzkohle-Werkstätte, Wälder und Holzfäller, die Holzkohle für den Kaiserhof und die Regierungsämter lieferten. Für normale Bürger war es nahezu unvorstellbar, Holzkohle zu nutzen, um Wasser oder Essen zu kochen.
Erst in der nördlichen Song-Dynastie (960-1127) fand Kohle allmählich Einzug in den Alltag der Chinesen. Zu dieser Zeit wurde sie von der Regierung einheitlich verkauft. Das Kohlemonopol führte aber zu einem hohen Preis, sodass normale Bürger sie sich noch immer nicht leisten konnten. Sie sahen sich gezwungen, Stroh und Heu als Brennstoffe zu nutzen. Obwohl es sich dabei um minderwertige Brennstoffe handelt, konnte dennoch keine ausreichende Versorgung der Bevölkerung gewährleistet werden. Aufgrund des Brennstoffmangels aßen die Menschen der unteren Gesellschaftsschicht das ganze Jahr über nur kalte Speisen. Selbst zum Empfang von Ehrengästen standen nur Pfannkuchen und kalte Speisen auf dem Tisch.
In der Song-Dynastie (1127-1279) und der Yuan-Dynastie (1271-1368) änderte sich dies allmählich. Es entstanden viele Teehäuser. Teetrinken entwickelte sich zu einem Trend, der bis in die untere Gesellschaftsschicht drang. Allerdings konnten normale Bürger es sich nicht leisten, täglich Tee zu kochen. So kauften sie nur bei besonderen Ereignissen fertiggekochten Tee bei Teehändlern.
Bis zur Qing-Dynastie (1644-1911) blieb es ausschließlich ein Brauch der oberen Gesellschaftsschicht, warmes Wasser zu trinken, um Durchfall zu verhindern. Die Mehrheit der Menschen der unteren Gesellschaftsschicht trank weiterhin kaltes Wasser.
Erst nach Gründung der Volksrepublik China im Jahr 1949 wurde eine landesweite Aufklärungskampagne über das Trinken von warmem Wasser eingeleitet. Die Chinesen wurden zu gesundheitsförderlichen Verhaltensweisen aufgerufen, unter anderem dazu, warmes und abgekochtes Wasser zu trinken. Dadurch hat warmes Wasser Einzug in den Alltag der Chinesen gefunden und ist heute nicht mehr wegzudenken.