Der größte Großhandelsmarkt für Landwirtschaftsprodukte in Beijing, Xinfadi, ist Anfang Mai vorläufig geschlossen worden, weil sich dort Menschen mit dem neuartigen Coronavirus infiziert hatten. Da der Markt sehr günstig ist, war er vor dem Vorfall immer gut besucht. Die Schließung hatten die Marktbetreiber für einen umfassenden strukturellen Umbau genutzt, was jetzt jeder nach der Wiedereröffnung sehen kann. Alles wirkt nun schon auf den ersten Blick viel geordneter.
Vor dem Eintritt in die Großhandelshalle für Schweinefleisch wird die Temperatur der Besucher gemessen. Diese müssen zudem einen QR-Code einscannen und dann das Ergebnis der Gesundheitstracking-App vorzeigen. Der Verantwortliche für diese Halle, Herr La Xiao, erklärte, dass fast an jedem neuen Tag immer mehr Schweinefleisch verkauft werde. Es gehe um enorme Mengen: „Heute haben wir hier rund 800 Schweine zur Verfügung gestellt. Um die Verfügbarkeit auf dem Markt zu gewährleisten, steigt das Angebot nun täglich.“
In der Halle für Obst und Gemüse sprach der Kaufmann Li Zhongyue gerade mit Supermarkt-Mitarbeitern über den Transport. „Ich verkaufe jetzt täglich 60 bis 70 Tonnen Mais, im gleichen Zeitraum des vergangenen Jahres waren es ungefähr knapp 100 Tonnen gewesen. Mit diesem Ergebnis bin ich schon zufrieden, da wir und die Kunden beiderseits Zeit brauchen, den schlechten Einfluss der Epidemie zu überwinden.“
Der Gemüsehändler Mao Yongxi zeigte sich auch optimistisch: „Wir verkaufen jetzt etwa 40 Tonnen Gemüse pro Tag, das ist mehr als die Hälfte von dem, was wir vor der Schließung des Marktes verkauft haben. Die Verluste waren wegen der Epidemie zwar sehr groß, aber wir können jetzt sehen, dass täglich immer mehr Menschen zu uns kommen. Das Angebot nimmt in einer geordneten Weise langsam zu.“
Nach jüngsten Statistiken verkaufte der Großhandelsmarkt Xinfadi bislang im Oktober täglich etwa 15.390 Tonnen Gemüse und 18.140 Tonnen Obst und erreicht damit das durchschnittliche Niveau der vergangenen fünf Jahre. Mit der Verbesserung der allgemeinen Situation in ganz China wird Xinfadi in Beijing wieder einen wichtigen Beitrag für stabile Preise von Landwirtschaftsprodukten leisten.