Trotz der insgesamt 8,74 Millionen Hochschulabsolventen im laufenden Jahr ist Chinas Beschäftigungssituation im Großen und Ganzen stabil geblieben. Die COVID-19-Pandemie wirkte sich zwar negativ auf den chinesischen Arbeitsmarkt aus, dennoch zeigte sich im Zuge des allmählichen Abebbens der Krise ein Aufwärtstrend in allen wirtschaftlichen Branchen hinsichtlich der Beschäftigung.
Der Ausbau und die Stabilisierung der Beschäftigung sowie die Erhöhung der Beschäftigungsqualität bleiben in diesem Jahr nach wie vor ein Schwerpunkt der Bemühungen der Zentral- und Lokalregierungen. Als eine konkrete Maßnahme hat das Bildungsministerium in Zusammenarbeit mit neun großen Vermittlungsagenturen eine Onlineplattform für Arbeitsvermittlung namens „24365 Campus Recruiment Service “ etabliert, die Hochschulabsolventen eine Vielzahl der Beschäftigungsmöglichkeiten zur Verfügung stellt.
Lu Chenhao hat sein Postgraduiertenstudium an der University of Chinese Academy of Sciences abgeschlossen. Leider gelang es ihm nicht, die Prüfung für die Zulassung eines Doktorstudiums zu bestehen. Seit März bemüht er sich darum, eine Arbeitsstelle zu finden. Mithilfe des „24365 Campus Recruiment Service“ fand er schließlich eine zufriedenstellende Stelle.
Bislang haben sich mehr als 6,69 Millionen Hochschulabsolventen bei der Campus-Arbeitsvermittlungsplattform eingetragen. Über 37,4 Millionen Lebensläufe konnten inzwischen über die Plattform an erwünschte Arbeitgeber geschickt werden. Ein Vertreter des chinesischen Bildungsministeriums sagte, der Versuch, die Datenbanken der landesweit großen Arbeitsvermittlungsagenturen zu einer Plattform zusammenzuschließen und somit Hochschulabsolventen ihre Beschäftigungskanäle sortiert anzubieten, habe sich bislang als effektiv erwiesen. Neben unverzüglichem Datenaustausch habe die Plattform überdies mehr als 40 Jobbörsen organisiert, die sich vor allem auf die neuen Branchen, wie etwa Online-Handel, bezögen, so der Vertreter des Bildungsministeriums.
Nach seiner Auffassung weise Chinas Wirtschaft trotz der COVID-19 –Pandemie nach wie vor eine Aufwärtstendenz auf, und zwar mit einer starken Innovations- und Existenzgründungsfähigkeit und einem enormen Marktspielraum. Zahlreiche zuständige Behörden in allen Gebieten bemühten sich darum, betreffende politische Maßnahmen tatsächlich umzusetzen und einschlägige Dienstleistungen zu intensivieren. Er zeigte sich daher zuversichtlich über die stabile Beschäftigungssituation in China. In diesem Zusammenhang verwies er auf die insgesamt 646.000 Hochschulabsolventen, die bereits von zahlreichen staatlichen Unternehmen angestellt wurden. Weitere 500.000 Hochschulabsolventen hätten inzwischen Anstellungsangebote aus Mittel- und Grundschulen sowie Kindergärten erhalten.
Überdies bemüht sich die chinesische Regierung weiterhin darum, die Armutsbekämpfung durch die Beschäftigung in äußerst armen Gebieten voranzutreiben. Li Jixuan hat soeben sein Studium an der Technischen Universität Shandong abgeschlossen. Er kam aus einer armen Familie in einem Dorf in der von Nationalen Minderheiten Tu und Miao bewohnten Autonomen Präfektur Enshi in der Provinz Hubei. Als ein sozial schwacher Student profitierte Li Jixuan bereits während seines Studiums von gezielten Hilfsmaßnahmen des Staates. Auch bei der Beschäftigung kann Studentinnen und Studenten wie Li eine Priorität eingeräumt werden. Er wurde im Juli vom staatlichen Wasserbauunternehmen China Three Gorges Corporation (CTG) angestellt. Das CTG beschäftigte in diesem Jahr insgesamt 1.744 Hochschulabsolventen. Das sind 200 Prozent mehr als im Vorjahr.