Chinas Raumfahrtbehörde hat sich zum Ziel gesetzt, im Jahr 2025 einem erdnahen Asteroid mehrere Proben zu entnehmen. Dabei handele es sich um einen wichtigen Bestandteil des chinesischen Programms für Tiefraum-Erkundung, hieß es.
Dabei solle eine Sonde an den erdnahesten Asteroid namens 2016 HO3 heran fliegen, erklärte Zhang Rongqiao, Chefdesigner der chinesischen Marsmission, unlängst vor der Presse: Man werde mithilfe einer schweren Trägerrakete die Sonde ins All schicken, die aus zwei Teilen bestehe, einem Orbiter und einem Rückkehr-Modul.
Nach dem Anflug des 2016HO3 solle die Raumkapsel zunächst den Asteroiden umkreisen und sich ihm dann schrittweise annähern. Wenn die Sonde dicht oberhalb des Asteroiden sei, solle ein mechanischer Arm auf der Oberfläche etliche Proben sammeln. Im Anschluss daran werde die Sonde zur Umlaufbahn der Erde zurückfliegen und das Rückkehr-Modul schließlich mit den Proben wieder auf der Erde landen.
Währenddessen werde der Orbiter in Richtung des Kometen 133P/E1st-Pizarro weiterfliegen und seine wissenschaftliche Erkundung fortführen, sagte Zhang in seinem Bericht vor der nationalen Konferenz für die Weltraumforschung, die in Fuzhou, Hauptstadt der südostchinesischen Provinz Fujian stattfand.
Die viertägige Konferenz, die aus mehreren Diskussionen und Themenausstellungen bestand, wurde von der Chinesischen Studiengesellschaft für Raumfahrt und der Chinesischen Stiftung für Weltraumforschung gemeinsam veranstaltet.
Der Asteroid 2016HO3, auch als 469219 Kamo oalewa bekannt, wurde zum ersten Mal im April 2016 von einem Teleskop der Haleakala-Sternwarte in Haiwaii entdeckt.
In ständiger Begleitung der Erde umkreist der Asteroid ebenfalls die Sonne. Aufgrund seiner relativ großen Entfernung kann 2016HO3 Wissenschaftlern zufolge nicht als einen Trabant der Erde betrachtet werden.
Zhang verwies überdies auf die jüngsten Entwicklungen der ersten chinesischen Marsmission. Die Marssonde werde in 202 Tagen das Gravitationsfeld des Roten Planeten erreichen. Der Mars ist 474 Millionen Kilometer von der Erde entfernt.
Zhang sagte, die Marssonde werde auf dem Hinflug noch vier weitere Pfad-Korrekturen durchführen, um zu gewährleisten, dass sie stets in der richtigen Richtung fliege.
Die fünf Tonnen schwere „Tianwen 1“-Sonde wurde am 23. Juli mittels einer Trägerrakete vom Typ Langer Marsch 5 vom Weltraumbahnhof Wenchang auf der Insel Hainan ins All geschickt.
Die Marssonde bestehe aus einem Orbiter und einem Landungsmodul. Ziel sei es, mit dem Landungsmodul auf der Oberfläche des Roten Planeten weich zu landen und anschließend wissenschaftliche Forschungen durchzuführen, sagte Zhang.