Die Zeiten ändern sich, aber manche kulturellen Hinterlassenschaften können ewig bestehen. Am Eingang des Palastmuseums in Beijing, das auch bekannt als die Verbotene Stadt ist, wurde eine Sonderausstellung eingerichtet, in der Besucher die bemerkenswerte Entwicklung dieses architektonischen Wunders Revue passieren lassen können.
Die Ausstellung „Ewiger Glanz: Sechs Jahrhunderte in der Verbotenen Stadt“ wurde kürzlich in den Meridian-Tor-Galerien eröffnet und wird bis zum 15. November zu sehen sein. Sie markiert den 600. Jahrestag des Abschlusses des Baus des Geländes, das von 1420 bis 1911 Chinas Kaiserpalast war.
Vierundzwanzig Kaiser lebten während der Ming-Dynastie (1368-1644) und der Qing-Dynastie (1644-1911) in der Verbotenen Stadt. Auf dem 720.000 Quadratmeter großen Areal befinden sich 1.050 antike Gebäude.
In der Ausstellung werden über 450 Kulturdenkmäler gezeigt, die die Baugeschichte der Verbotenen Stadt, die Entwicklung ihrer Anlage und die Art und Weise, wie sie in den letzten Jahrzehnten geschützt und renoviert wurde, widerspiegeln. „Palastbauten waren das prächtigste Kapitel in der Geschichte der alten chinesischen Architektur“, sagte Wang Xudong, Kurator des Palastmuseums. „Sie spiegelten immer das höchste handwerkliche Niveau ihrer jeweiligen Zeit wider. Die Verbotene Stadt, der größte noch erhaltene Palastkomplex der Welt, ist der Höhepunkt der altchinesischen Städtebaukunst und Architektur“.
Wang zufolge unterstreicht die Verbotene Stadt die Bedeutung von Ritualen und die Harmonie zwischen Mensch und Himmel. Demnach zeige sie auch, wie verschiedene Kulturen zusammenkommen. Zum Beispiel brachten die Qing-Kaiser, die der ethnischen Gruppe der Mandschu angehörten, Elemente ihrer ethnischen Kultur in die Verbotene Stadt ein. Einige Gebäude weisen auch eine Kombination aus chinesischen und westlichen bildenden Künsten auf. „Die Verbotene Stadt ist also auch ein Beispiel für die Einbeziehung der chinesischen Zivilisation“, sagte Wang.
Die Ausstellung präsentiert auch wichtige Ereignisse in der 600-jährigen Geschichte der Verbotenen Stadt und zeigt unter anderem Gegenstände, die beim Bau der Stadt verwendet wurden, sowie historische Dokumente. Zhao Peng, Direktor der Abteilung für architektonisches Erbe im Palastmuseum, sagte dazu: „Die Ausstellung in den Meridian-Tor-Galerien ist nur ein Auftakt. Wir wollen die Besucher auf einer Reise durch Zeit und Raum führen“. Er sagte, dass die Experten neun Schlüsselbereiche als „Checkpoints“ festgelegt haben, an denen Besucher durch Scannen von QR-Codes mehr Informationen erhalten können.
Das Palastmuseum wurde 1925 gegründet. Im Jahr 1987 wurde die Verbotene Stadt von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. Das Museum beherbergt 1,86 Millionen Kulturdenkmäler und empfing 2019 über 19 Millionen Besucher. „Das Palastmuseum hat in den vergangenen Jahren viele Erfolge in Bezug auf Ausstellungen, die Renovierung antiker Architektur, akademische Studien, Digitalisierung und viele andere Bereiche erzielt“, sagte Hu Heping, Minister für Kultur und Tourismus, bei der Eröffnungsfeier. „Diese Errungenschaften haben die alte Verbotene Stadt verjüngt. “