Junge Chinesen setzen sich für Kampf gegen Armut auf dem Lande ein

2020-09-01 08:00:00

China hat bei der Armutsbekämpfung in den vergangenen Jahren große Erfolge erzielt. Dabei wollen Immer mehr junge Chinesen eine wichtige Rolle bei der Armutsbekämpfung auf dem Lande spielen. Nach Ausbildungen in Städten gehen sie in ihre Heimatdörfer zurück, um den armen Menschen zu helfen.

Wu Dehua gehört zur Post-90er-Generation und stammt aus dem Dorf Shitouzhai in der südwestchinesischen Provinz Guizhou. Sein Dorf ist für das wunderschöne Batikgewerbe bekannt. In seiner Erinnerung malten die Frauen des Dorfes Shitouzhai in Trachten der Buyi-Nationalität vor ihren Haustüren auf Stoffen. Wu Dehua hatte einen Job in der Hauptstadt Beijing gefunden. Als er 2013 einmal in seine Heimat zurückkehrte, sah er, dass sich nur wenige Menschen der Batiktechnik widmeten. Er wollte nicht, dass diese Tradition seiner Heimat verlorengeht. 2014 kündigte er einen lukrativen Job in Beijing und gründete in seiner Heimat die Liuyueliu-Batikwerkstatt.

Wu Dehua hat modernes Design in die traditionellen Kunsthandwerke integriert. Die traditionellen Batikmuster werden auf Hemden, Kleider, Mützen und sogar auf Lampenschirme gedruckt. Seine Batikprodukte sind sehr gefragt und werden zum Beispiel auch nach Deutschland und Großbritannien verkauft.

Wu Dehua hat arme Menschen aus seinem Dorf angestellt. Monatlich erhalten sie für die Batikproduktion mehr als 1.000 Yuan RMB. Die Dorfbewohner können in der Nebensaison und in ihrer Freizeit das Batikgewerbe fertigstellen.

Mit der schnellen Entwicklung der chinesischen Dörfer in den vergangenen Jahren wollen immer mehr junge Chinesen auf dem Lande etwas leisten. Einer Statistik zufolge sind die in ihre Heimatdörfer zurückgekehrten Menschen hauptsächlich zwischen 19 und 34 Jahre alt. Jin Daomin ist einer davon; er kehrte in seine Heimatgemeinde Yongcong in der südwestchinesischen Provinz Guizhou zurück. Jin hatte zuvor als Lehrer in der ostchinesischen Provinz Zhejiang gearbeitet und eine Bildungsinstitution betrieben. 2017 öffnete er ein Onlinegeschäft zum Verkauf von Schnittlauch in seiner Heimat.

Die Geschäftsgründung war nicht impulsiv, sondern wohlüberlegt: Jin Daomin hat an der Hochschule Internationalen Handel studiert und ist mit dem E-Commerce vertraut. 2019 pflanzte Jin rund 1,3 Hektar Schnittlauchsamen und erntete dann rund 15.000 Kilogramm Schnittlauch. Er hat mehr als 80 Bauernhaushalte zur Anpflanzung von Schnittlauch ermutigt oder angestellt. Die armen Menschen erhalten dadurch durchschnittlich rund 2.000 Yuan RMB pro Monat. Im nächsten Schritt wird Jin seine Gemüsefelder auf rund 6,67 Hektar vergrößern, um mehr Arbeitsplätze für Frauen und Senioren zu schaffen. Durch die Onlinekaufplattformen könnten die Absatzkanäle der landwirtschaftlichen Produkte erweitert und das Einkommen der Bauern erhöht werden, so Jin.

Chinesischen Dörfern mangelt es an Fachkräften. Viele junge Menschen der Post-90-Generation haben eine sehr gute Ausbildung genossen. Sie verstehen viel von Technik, Management und dem Betrieb eines Geschäfts. Die gegenwärtige günstige Politik für Landwirtschaft und Dörfer sowie die Vervollkommnung der Infrastruktur auf dem Lande bieten den zurückgekehrten Fachleuten gute Chancen. Dies spielt bei der schnellen Entwicklung der Wirtschaft auf dem Lande sowie bei dem Aufbau von Dörfern und Gemeinden eine wichtige Rolle.

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