Am Fuß des Hauptgipfels des Bergs Dayao befindet sich das Dorf Hengcuntun im autonomen Kreis Jinxiu der Yao. Vor dem Dorf steht ein glasklarer Fluss, der Dishui, der im Sommer oft zu Überschwemmungen führt. Die 52-jährige Su Hongfang von der Nationalität Yao sagte, die Kinder im Dorf könnten bei dem Hochwasser nicht durch den Fluss gehen und müssten mehr als zehn Kilometer über den Berg wandern, um in die Schule zu kommen.
Viele Brücken, die von den Dorfbewohnern selbst aufgebaut wurden, waren vom Hochwasser zerstört worden. Durch die Armenhilfeprojekte der lokalen Regierung wurden eine Eisenseilbrücke und eine Zementbrücke über dem Fluss gebaut. Durch diese Verbindung sind die schöne Landschaft und die besondere Kultur des Dorfes Hengcuntun nun auch außerhalb des Dorfes bekannt geworden.
Die damalige Wohnung von Su Hongfang wurde 2019 zu einer Ferienwohnung umgebaut. Normalerweise sind die Zimmer vor den Feiertagen schnell ausgebucht. Su Hongfang musste während dieser Zeit viele Aufgaben erledigen. Am Tag war sie als Ferienwohnungsmanagerin und Tourleiterin tätig. Am Abend nahm sie an Volkskulturaufführungen teil. Sie schneiderte für sich selbst vor der Öffnung der Ferienwohnung eine schöne Tracht der Yao. „Ich möchte den Touristen die Schönheit unseres Lebens voll und ganz zeigen“, sagte die traditionell gekleidete Su Hongfang.
In der Vergangenheit pachteten die armen Dorfbewohner der Yao ihren Grund und Boden von reichen Großgrundbesitzern und hatten keine festen Siedlungen. „Wenn wir zehn Säcke Hirse pflanzten, erhielten wir selber nach Abgabe der Pacht nur einen oder zwei Säcke“, erinnerte sich der 80-jährige Zhao Chengren an diese Zeit. Seine Heimat, das Dorf Daojiangcun Tunxitun des Landkreises Changtong, ist heutzutage voller hoher Gebäude. Über den Berg führen Landwege und es gibt industrielle Wege zwischen verschiedenen Dörfern. Viele Dorfbewohner besitzen einen LKW und PKW.
Die Verbesserung der Infrastruktur, wie etwa die verbesserte Verkehrsanbindung, hat die Wirtschaftsentwicklung nah des Berges Dayao deutlich beschleunigt.
Vor dem Teetisch im Wohnzimmer des neuen Hauses kochte Mo Yuqiong ihren neuen Tee, der von ihrer Familie produziert wurde. „Als wir in der alten Wohnung waren, lebten unsere sechs Familienmitglieder in einem rund 50 Quadratmeter großen Haus“, sagte sie. In der Vergangenheit verdienten sich die Dorfbewohner ihren Lebensunterhalt hauptsächlich durch Teeblätter-Sammeln. Und sie mussten oft Dutzende von Kilometern gehen, um ihn in den Nachbarkreisen zu verkaufen. „Manchmal gehe ich um sechs Uhr morgens raus und komme erst nach 9 Uhr abends wieder nach Hause. Mit den Einnahmen vom Tee kann ich nur ein bisschen Reis und Öl kaufen."
Nachdem sich die Verkehrsbedingungen verbessert hatten, wurde eine lokale Bio-Tee-Pflanzbasis eingerichtet. Dank der Armenhilfepolitik baute Mo Yuqiong Bio-Tee auf einer Fläche von 6667 Quadratmetern an. Ihr Mann ist zuständig für den Verkauf, während sie sich zu Hause mit der Verarbeitung des Tees und dem E-Commerce beschäftigt.
Nach Angaben von Wei Debin, des Sekretärs der KP Chinas im Kreis Jinxiu, wurden mehr als 1000 Armenhilfeprojekte mit lokalen Investitionen von einer Milliarde Yuan RMB durchgeführt. Alle 77 offiziellen Dörfer wurden durch asphaltierte Straßen verbunden. Im April 2019 wurde der Kreis Jinxiu aus der Armutsliste genommen. Die Armutsrate in dem Kreis ist jetzt auf 0,392 Prozent gesunken.