In nur 40 Jahren hat sich Shenzhen von einem kleinen Fischerdorf am südchinesischen Meer zu einer modernen Metropole entwickelt. Die Innovationskultur hat der Entwicklung der Sonderwirtschaftszone einen konstanten Impuls verliehen und Unternehmen aus der ganzen Welt angezogen.
Am 30. Juli wurde das Innovationszentrum der Deutschen Handelskammer (DHK) in Shenzhen eröffnet – die erste derartige Organisation der DHK in Übersee. Maximilian Butek, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der Deutschen Handelskammer in China für Süd- und Südwestchina, sagte in einem Interview mit CCTV News, die Offenheit, Toleranz und das gute Innovationsumfeld in Shenzhen habe viele deutsche Unternehmen veranlasst, hier anzufangen und entschlossen hier zu bleiben.
„Shenzhen ist einzigartig, deswegen starten wir hier.“
„Innovation ist ein Bereich, auf den wir besonders großen Wert liegen“, sagte Butek. „In anderen Teilen der Welt gibt es auch einige innovative Industriezonen, aber Shenzhen ist ganz anders. Die einzigartige Entwicklungsumgebung für Hardware-Innovationen in Shenzhen macht es uns leicht, Zugang zu High-Tech-Technologien zu bekommen und High-Tech-Talente zu finden. Genau in diesem Aspekt befindet sich das größte Innovationspotenzial von Shenzhen.“
„Shenzhen ist der Mittelpunkt meines Lebens. Ich will ein Teil von ihm werden.“
Butek hatte auch in mehreren anderen Ländern gearbeitet. Die Offenheit und Toleranz von Shenzhen habe ihn am stärksten beeindruckt. Er sagt, vor 40 Jahren sei Shenzhen das Fenster für Chinas Reformen und Öffnung gewesen und heute sei es eine moderne und dynamische Stadt. Es gebe hier unzählige junge Talente mit Träumen. Auf den Straßen sei selten Lärm von Motorrädern zu hören, denn die meisten Fahrzeuge hier seien elektrisch und alle Busse würden mit erneuerbaren Energien betrieben.
So wie viele andere Ausländer, die hier leben, betrachtet Butek Shenzhen auch als sein „Zuhause“. Er habe auch während der Epidemie China nie verlassen, denn Shenzhen sei inzwischen der Mittelpunkt seines Lebens. Alle seine Freunde und seine Haustiere seien hier. „Ich habe keine Wohnung in Deutschland. Das einzige Apartment von mir ist in Shenzhen“, so Butek.
„Deutsche Unternehmen sind entschlossen geblieben.“
Die Covid-19-Epidemie hat in diesem Jahr fast alle Industriezweige in unterschiedlichem Ausmaß betroffen. Aber Betek zufolge hat die Deutsche Handelskammer in China bisher keine Informationen erhalten, dass die deutschen Unternehmen Chinas verlassen wollen. Einige Projekte würden möglicherweise aufgrund der Epidemie ausgesetzt, aber sie würden wieder in Gang gesetzt, sobald die Epidemie vorüber sei.
Butek meint, Deutschland sei ein offener Markt und auch auf andere offene Märkte angewiesen. Entkoppelung und Handelsprotektionismus würden das globale Wirtschaftswachstum in keiner Weise fördern. Er hoffe, dass sich die internationale Gemeinschaft in diesem Punkt einigen könne. Davon würde die ganze Welt profitieren, so Butek.